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Veröffentlicht am 24.04.2024 15:22

Tunnelarbeiten für zweite S-Bahn-Stammstrecke beginnen

Florian Wagner, Seelsorger, überreicht Tunnelpatin Bärbel Fuchs, im Rettungsschacht 3 in der Nähe der Hackerbrücke bei einem symbolischen Tunnelanschlag eine Figur der heiligen Barbara. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Florian Wagner, Seelsorger, überreicht Tunnelpatin Bärbel Fuchs, im Rettungsschacht 3 in der Nähe der Hackerbrücke bei einem symbolischen Tunnelanschlag eine Figur der heiligen Barbara. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Florian Wagner, Seelsorger, überreicht Tunnelpatin Bärbel Fuchs, im Rettungsschacht 3 in der Nähe der Hackerbrücke bei einem symbolischen Tunnelanschlag eine Figur der heiligen Barbara. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Sieben Jahre nach den ersten Bau-Vorbereitungen haben am Mittwoch mit einer Rettungsröhre nahe der Hackerbrücke offiziell die ersten Tunnelarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München begonnen. Mit dem symbolischen Beginn sei „eine neue Phase bei einem der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands erreicht“, sagte der Leiter der Bahn für das milliardenschwere Großprojekt, Kai Kruschinski-Wüst, am Mittwoch. „Die Tunnelbauten sind das Herzstück der zweiten Stammstrecke.“

Der 55 Meter lange Rettungsschacht unter dem Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs ist nach Angaben der Bahn einer von insgesamt neun Tunneln der zweiten Stammstrecke. Durch vier von ihnen sollen irgendwann zwischen 2035 und 2037 die ersten S-Bahnen fahren. Dazu kommen demnach ein weiterer Rettungsstollen, zwei Rettungsschächte, eine Verbindung von der geplanten Haltestelle Marienhof zu den U-Bahnlinien 3 und 6 sowie 16 Querverbindungen.

Durch die rund zehn Kilometer lange zweite Stammstrecke soll die chronisch überlastete erste Stammstrecke, die größtenteils als Tunnel unter der Innenstadt verläuft, entlastet werden - und die Züge fast aller Münchner S-Bahn-Linien, die dort fahren, pünktlicher und zuverlässiger werden lassen.

Im vergangenen Jahr war nach Angaben des bayerischen Verkehrsministeriums jede zehnte Münchner S-Bahn mindestens sechs Minuten zu spät unterwegs. Zudem fielen 8,6 Prozent der im Jahr 2023 eigentlich geplanten Zugleistungen aus - Züge fuhren also entweder gar nicht oder nur auf einem Teil der vorgesehenen Route.

Die geschätzten Kosten für die zusätzliche Tunnelroute in bis zu 48 Metern Tiefe lagen zuletzt bei mindestens sieben Milliarden Euro. Ursprünglich war einmal mit 3,85 Milliarden Euro kalkuliert worden. Begonnen hatten die ersten Vorbereitungen für den Bau im März 2017.

© dpa-infocom, dpa:240424-99-792837/3


Von dpa
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