DSV-Biathleten wundern sich über Dominator Bö | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.03.2023 17:46

DSV-Biathleten wundern sich über Dominator Bö

Biathlon-Dominator: Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. (Foto: Petr David Josek/AP)
Biathlon-Dominator: Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. (Foto: Petr David Josek/AP)
Biathlon-Dominator: Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. (Foto: Petr David Josek/AP)

Verwundert blickte Justus Strelow nach der Überquerung der Ziellinie auf die Ergebnistafel. Der deutsche Biathlet hatte sich zum Auftakt des Weltcups im tschechischen Nove Mesto nur einen Schießfehler erlaubt, lag im Ziel aber fast zwei Minuten hinter dem Dominator Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.

„Läuferisch habe ich mich ganz gut gefühlt, aber im Ziel bin ich ein bisschen erschrocken. Ich weiß nicht, wie der das macht“, sagte Strelow in einem Interview der ARD. Er belegte im Sprint über zehn Kilometer mit 1:55,8 Minuten Rückstand den 16. Platz.

Die deutschen Biathlon-Herren machten sich beim drittletzten Weltcup der Saison auf die Spurensuche. Schon bei der Heim-Weltmeisterschaft hatten sie eine Medaille verpasst. Der fünfmalige Oberhof-Triumphator Bö konnte hingegen an seine WM-Form anknüpfen und holte bei seinem 15. Saisonsieg mehr als 30 Sekunden in der Loipe auf die Konkurrenz heraus.

Rees bester Deutscher

Auch Roman Rees, der als Achter mit einem Schießfehler der beste Athlet des Deutschen Skiverbandes war (+1:27,4 Minuten), versuchte sich an einer Erklärung. „Da kommen natürlich einige Komponenten zusammen“, sagte Rees. „Er hat eine gute Physis und ist ein überragendes Talent im Sinne von einer guten Pumpe mit allem Drum und Dran. Irgendwie hat er auch ein Selbstvertrauen.“ Das Stehendschießen, bei dem Bö wie auch im Liegendanschlag alle fünf Scheiben traf, glich mehr „einer Showeinlage als einer Wettkampf-Situation“, sagte Rees. 

Noch ein wenig schneller als der 30-jährige Freiburger war Benedikt Doll in der Loipe. Der frühere Weltmeister leistete sich aber gleich beim ersten Schießen zwei Fehler. Frühzeitig abhaken wollte er das Rennen jedoch nicht. „Dass das Rennen für mich dann vorbei ist, so ist das nicht“, sagte Doll. „Klar, ich weiß, dass die Top-Platzierung weg ist und es ist natürlich mega ärgerlich. Mit zwei Fehlern weniger ist das Podest drin.“ 

So landete Doll mit der siebtschnellsten Laufzeit auf dem zwölften Platz. Tags zuvor hatte er verkündet, seine Karriere noch nicht zu beenden. „Das war für mich jetzt aber keine Befreiung oder eine Drucksituation“, sagte Doll. „Aber es ist gut, dass jetzt klare Verhältnisse herrschen, damit ich auch weiß, dass es weitergeht und ich weiter fokussiert bleiben muss.“

Norwegen-Dominanz

Auf dem Treppchen standen neben Johannes Thingnes Bö, der sich vorzeitig die Weltcup-Sprintwertung sicherte, auch dessen Bruder Tarjei Bö (0 Schießfehler/+30,0 Sekunden) und mit Vetle Sjastad Christiansen (1 Fehler/+1:15,2 Minuten) weitere Norweger. „Das Material passt bei den Norwegern ganz sicher, weil sie mannschaftlich mal wieder vorneweg sind“, sagte Rees.

Bis zum zweiten Schießen lag Johannes Kühn noch aussichtsreich im Rennen. Dann musste aber auch er zweimal in die Strafrunde. Mit 2:16,6 Minuten Rückstand auf Bö musste er sich mit Rang 20 zufriedengeben. Auch Philipp Nawrath als 30. (3 Schießfehler/+2:32,6 Minuten) und David Zobel als 38. (3/+2:46,1) spielten bei der Entscheidung um die vorderen Platzierungen keine Rolle. 

© dpa-infocom, dpa:230302-99-805200/3


Von dpa
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