Vor neuen Militärübungen der USA mit Südkorea hat die selbst erklärte Atommacht Nordkorea mit harten Gegenmaßnahmen gedroht. Das Außenministerium in Pjöngjang warf beiden Ländern vor, einen „Aggressionskrieg“ vorzubereiten. Sollten die Manöver wie geplant stattfinden, werde es „beispiellos ständige und starke Gegenaktionen“ geben, sagte ein Ministeriumssprecher nach Berichten von Staatsmedien. Beobachter sehen dies als Hinweis auf eine neue Serie von Raketentests oder einen neuen Atomtest.
Die USA und Südkorea weisen alle Vorwürfe zurück, mit den Manövern einen Angriff vorzubereiten. Das Verteidigungsministerium in Seoul kündigte für nächste Woche in Washington ein militärisches Planspiel unter dem Szenario an, dass Nordkorea Atomwaffen einsetze. „Mit dem Fokus auf die Nuklearbedrohungen Nordkoreas werden beide Seiten eingehende Diskussionen über verschiedene Wege führen, um die erweiterte Abschreckung der USA zu stärken.“
Darunter verstehen die USA die „volle Bandbreite“ ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas - einschließlich Atomwaffen. Auf die Wiederaufnahme jährlicher Planspiele hatten sich beide Länder im November geeinigt. Für März ist ein Frühlingsmanöver in Südkorea geplant.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit vergangenem Jahr wieder an Brisanz gewonnen. Nordkorea erhöhte trotz Verbots durch UN-Resolutionen Umfang und Tempo seiner Raketentests. Südkorea und die USA nahmen ihre Manöver wieder voll auf.
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