In Südbayern sind in den vergangenen zwölf Monaten historisch hohe Mengen an Regen gefallen. Wie das bayerische Umweltministerium mitteilte, handelt es sich um das nasseste hydrologische Jahr seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnung im Jahr 1950. Der aktuelle Zeitraum bezieht sich auf die Spanne zwischen Anfang November 2023 und Ende Oktober 2024. In dieser Zeit seien im Süden des Freistaats 1.463 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen - 36 Prozent mehr als die Durchschnittsmenge.
„In allen Jahren der Aufzeichnung hat es in Südbayern noch nie so viel geregnet“, sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Infolge des Dauer- und Starkregens standen im Freistaat Anfang Juni an vielen Flüssen südlich der Donau ganze Landstriche unter Wasser, mehrere Menschen starben bei dem Hochwasser.
Der viele Regen hat aber zumindest auch einen positiven Effekt: Die Grundwassersituation in Bayern hat sich in den vergangenen Monaten laut Ministerium entspannt. Nur fünf Prozent der oberflächennahen Messstellen meldeten demnach niedrige Verhältnisse, im ungewöhnlich trockenen Jahr 2018 seien es zum Vergleich rund 68 Prozent gewesen seien.
Auch in tieferen Bereichen hätten sich die Werte gebessert. Wo 2018 noch 77 Prozent der Messstellen niedrige Verhältnisse meldeten, seien es nun 28 Prozent.
Laut vorläufiger Monatsbilanz des Deutschen Wetterdienstes war der November im Freistaat vergleichsweise trocken. Mit bayernweit im Schnitt etwa 45 Litern pro Quadratmeter blieb die Niederschlagsmenge demnach unter dem langjährigen Mittel von 70 Litern pro Quadratmeter - trotz unwetterartiger Schneefälle im Allgäu und Teilen Oberbayerns mit bis zu 40 Zentimetern Schnee.
Während in den Niederungen „oftmals Trübnis herrschte“, hätten die Höhenlagen im Voralpenland mit über 100 Stunden bemerkenswert lang Sonnenschein genießen können - auf der Zugspitze sei sogar das Doppelte gemessen worden.
Der Herbst in Bayern insgesamt werde mit einer bisherigen Durchschnittstemperatur von 9,8 Grad voraussichtlich zu einem der fünf wärmsten im Freistaat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Das langjährige Mittel liegt laut DWD bei 7,9 Grad.
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