Ein Jahr nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Texas mit 21 Toten hat US-Präsident Joe Biden gemeinsam mit seiner Frau Jill der Opfer gedacht. Zu viele Schulen, zu viele Orte des alltäglichen Lebens in ganz Amerika seien zu Schlachtfeldern geworden, sagte er bei einer Ansprache im Weißen Haus.
„Und an jedem Ort hören wir die gleiche Botschaft: Tut etwas. Um Gottes willen, tut einfach etwas!“ Es sei an der Zeit, zu handeln und die Stimmen zu erheben - „nicht als Demokraten oder Republikaner, sondern als Freunde, Nachbarn, Eltern - und als amerikanische Mitbürger“, sagte der US-Präsident.
Ein 18 Jahre alter Schütze hatte am 24. Mai 2022 an einer Grundschule in der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und 2 Lehrerinnen erschossen. Der Angreifer hatte in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen mit einem Sturmgewehr auf die Kinder und Lehrerinnen geschossen.
Schon kurz nach dem Verbrechen wurde bekannt, dass bereits zu einem frühen Zeitpunkt Polizisten im Flur vor dem Klassenraum gewesen waren, aber lange keinerlei Versuche unternommen hatten, in den Raum zu gehen - obwohl Kinder aus dem Inneren mehrfach verzweifelt bei der Polizei angerufen hatten. Erst mehr als 75 Minuten, nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, gingen Einsatzkräfte in den Raum und töteten den Täter.
Einmal mehr forderte der US-Präsident, das Waffenrecht zu verschärfen, etwa durch ein Verbot von Sturmgewehren und Schnellschuss-Magazinen. Um so etwas durchzusetzen, sind Biden und seine Demokraten auf die Kooperationsbereitschaft der Republikaner im Kongress angewiesen.
Doch Bemühungen um schärfere Waffengesetze laufen seit vielen Jahren ins Leere, vor allem, weil Republikaner dagegen sind. Außerdem bekämpft die Waffenlobby, allen voran die mächtige National Rifle Association (NRA), vehement jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren.
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