Die Ausschreibung für seinen Job ging um die Welt: Der 21-jährige Hamburger Nikolas Algenstaedt ist der neue Tierpfleger des kleinen Zwergflusspferds und Internetstars Toni im Berliner Zoo. „Meine Schwestern waren auf jeden Fall neidisch“, sagte der 21-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Sie seien nämlich große Toni-Fans. Auch Freunde und andere Familienmitglieder hätten ihn auf seine neue Stelle angesprochen.
Wie so viele hätten sie die Videos des inzwischen sechs Monate alten Hippos in den sozialen Medien gesehen, erzählt der ausgebildete Zootierpfleger. Die kurzen Clips, die Toni unter anderem beim Planschen zeigen, haben auf TikTok mehr als eine Million Likes. Als der Zoo Berlin verkündete, einen neuen „Bademeister“ für das Jungtier zu suchen, berichteten sogar die britische BBC und eine Zeitung in Australien darüber.
„Ich habe von der Stelle unter anderem auch durch die kleine Toni mitbekommen“, erzählt Algenstaedt. Das Zwergflusspferd sei nicht der Hauptgrund für seine Bewerbung gewesen, aber natürlich: „Das war ein extra Pluspunkt für die Stelle.“ Zwergflusspferd-Geburten gebe es nicht jeden Tag. Zu Algenstaedts Revier gehören auch die großen Nilpferde, die Elefanten und die Nashörner.
Auf die Stellenausschreibung hätten sich 279 Menschen beworben, sagte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. Das seien ein Drittel mehr als gewöhnlich. Allerdings handle es sich um eine allgemeine Ausschreibung, die über lange Zeit online war, und sich auf unterschiedliche Stellen in verschiedene Reviere beziehe. Man könne also nicht eindeutig sagen, ob der Anstieg mit Toni zusammenhänge.
In einem Fall aber war es eindeutig: Ein echter Bademeister habe sich beworben. Dabei habe der Zoo das in seiner Mitteilung damals eher scherzhaft gemeint, da zu den Aufgaben im Dickhäuterrevier auch die Wassergewöhnung für Toni gehöre.
Mittlerweile komme Toni auch allein im großen Wasserbecken klar, sagt Algenstaedt. „Toni geht es super.“ Ihr Lieblingssnack seien Erdnüsse. Ansonsten gebe es Obst und Gemüse und momentan auch noch Muttermilch. „Sie ist ganz schön groß und schwer geworden.“
Kuscheleinheiten mit Toni seien eher nicht drin, sagt der Hamburger. Da die Tiere - Toni teilt sich das Gehege mit Mutter Debbie - mit ihren großen Zähnen durchaus gefährlich werden könnten, sei Abstand geboten. Wenn etwas gecheckt werden müsse, fasse er Toni manchmal durch ein Gitter an. „Das ist gar nicht so schleimig wie manche denken.“ Die Haut von Zwergflusspferden sei feucht, aber relativ rau.
Zwischen Pflegern und Tieren herrsche ein großes Vertrauensverhältnis. Auch er und Toni näherten sich immer mehr an: „Toni fühlt sich natürlich schon an wie Familie.“
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