Beim nordkoreanischen Raketentest vom Mittwoch hat es sich nach Angaben der Führung in Pjöngjang um eine neuartige Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb gehandelt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, die Rakete des Typs Hwasong-18 sei über 74 Minuten in der Luft gewesen - und damit so lange wie kein anderes nordkoreanisches Geschoss zuvor.
Die Hwasong-18 wurde erstmals im April zu Test- und Propagandazwecken eingesetzt. Es ist die erste Interkontinentalrakete Nordkoreas mit Feststoffantrieb. Mit derartigem Treibstoff befüllte Raketen sind einfacher zu transportieren und zu lagern, was ihre Entdeckung durch den Feind schwieriger macht. Sie lassen sich außerdem schneller für den Start vorbereiten als Flüssigtreibstoffraketen.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben zuletzt wieder deutlich zugenommen. Zu Beginn der Woche hatte Nordkorea die USA vor der Entsendung eines atomgetriebenen U-Boots mit ballistischen Raketen nach Südkorea gewarnt und indirekt mit dem Abschuss amerikanischer Aufklärungsflugzeuge gedroht. Nordkorea wirft insbesondere den USA und Südkorea eine feindselige Politik vor.
Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. UN-Beschlüsse untersagen dem weithin isolierten Land jegliche Starts von ballistischen Raketen.
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