Skicrosserin Daniela Maier darf ihre Bronzemedaille von den Olympischen Spielen 2022 nach einer monatelangen Zitterpartie behalten. Die Entscheidung teilte der Internationale Sportgerichtshof Cas mit, rund acht Monate nach dem Renndrama in den chinesischen Bergen. Demnach erhält auch die Schweizerin Fanny Smith, mit der Maier um den dritten Platz gestritten hatte, Bronze.
„Die Athletinnen begrüßen es, dass der Internationale Ski- und Snowboardverband Fis auf die außergewöhnliche Situation Rücksicht genommen und eine vom Geist des Sports getragene Lösung ermöglicht hat“, teilte der Deutsche Skiverband mit. „Und die Fis drückt ihre Anerkennung aus für die bemerkenswerten und entschiedenen Bemühungen der Athletinnen um eine Lösung der Angelegenheit im Geiste des Fair-Play.“
Die Schweizerin Smith war im Skicross-Finale am 17. Februar zunächst auf dem dritten Platz ins Ziel gekommen, einen Rang vor Maier. Die Jury bestätigte damals allerdings nur Gold und Silber sofort. Der dritte Platz wurde Smith nach einem minutenlangen Videostudium aberkannt. Nach Meinung der Jury hatte die damals 29-Jährige auf der Zielgeraden ihre deutsche Kontrahentin durch einen Schritt nach links behindert.
Nach einem Einspruch des Schweizer Skiverbandes entschied die Berufungskommission des Weltverbands Fis, die Jury-Wertung aufzuheben. Plötzlich jubelte Smith und der DSV legte Einspruch ein. Kurios: Auf der Fis-Seite wurde Maier monatelang als Vierte geführt, auf der Olympia-Seite als Dritte. „Die FIS hat die Rangliste angepasst und beide Athletinnen auf Platz drei gesetzt. Infolgedessen hat sich das Internationale Olympische Komitee bereit erklärt, der entsprechenden FIS-Rangliste in diesem Fall zu folgen und die Medaillen entsprechend zu vergeben“, teilte der DSV mit.
Daniela Maier hatte sich schon im Oktober für diese Lösung ausgesprochen. „Die Lösung, zwei Medaillen zu vergeben, wäre in meinem Sinne, denn wir haben die Medaille beide verdient“, sagte die 26 Jahre alte Furtwangerin damals.
© dpa-infocom, dpa:221213-99-887955/2