Die Polizei hat in Niederbayern drei mutmaßliche Schleuser festgenommen. Sie sollen mehr als 50 Menschen über die Balkanroute nach Deutschland eingeschleust haben, wie die Polizei mitteilte.
Wegen des dringenden Tatverdachts erließ ein Richter Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen die zwei Männer im Alter von 21 und 28 Jahren und die 30-Jährige. Die Beamten durchsuchten am Dienstag gleichzeitig drei Wohnungen in Passau, Pfarrkirchen und Simbach (Landkreis Rottal-Inn).
Die zwei Männer syrischer Staatsangehörigkeit und die deutsche Frau sollen vor allem Menschen irakischer und syrischer Nationalitäten eingeschleust haben. Der Knotenpunkt der Schleusungen lag laut Aussagen der Polizei in Wien. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten weitere Beweise, Falschgeld und mehrere tausend Euro Bargeld. Die zwei verdächtigten Männer sitzen in Untersuchungshaft. Gegen die 30-Jährige wurde der Haftbefehl mit Auflagen nicht vollzogen.
Die Ermittlungen waren durch eine Kontrolle im Landkreis Rottal-Inn ausgelöst worden. Die Beamten stießen dabei Ende September auf fünf Syrer ohne Ausweise, die ein 19-jähriger syrischer Fahrer über die Grenze gebracht hatte. Ein 23-jähriger Syrer habe in einem anderen Auto Ausschau nach Polizeiwagen gehalten. Beide Verdächtige sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Die Polizei ermittelte weiter und kam auf die Spur der drei Tatverdächtigen.
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