Ein 33-Jähriger aus dem Landkreis Ansbach hat gestanden, Feuer in einer Unterkunft für Geflüchtete in Wassertrüdingen gelegt zu haben. Sie war erst im Aufbau, Menschen waren nicht gefährdet.
Am Abend 23. November war das Feuer in der im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft ausgebrochen. Für die Polizei ergab sich früh ein konkreter Tatverdacht gegen den Fahrer eines weißen Kastenwagens. Er hat sich durch die Ermittlungen bestätigt, wie das mittelfränkische Polizeipräsidium mitteilte.
Gegen 21 Uhr hatte an diesem Donnerstag ein Zeuge Feuer in der Unterkunft in der Oettinger Straße wahrgenommen und einen Notruf abgesetzt. Beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehren der umliegenden Gemeinden stand ein Sanitärcontainer bereits in Vollbrand.
Zudem wurde ein direkt daneben befindliches Großzelt sowie ein weiterer Container durch das Feuer nicht unerheblich beschädigt. Verletzt wurde durch den Brand niemand. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Der Bau der Unterkunft kann mit Verzögerungen weitergehen.
Nach einer ersten Begutachtung des Brandorts durch Brandermittler, Beamte der Spurensicherung sowie des Kommissariats für Staatsschutz ergaben sich schnell Hinweise, die auf eine vorsätzliche Brandstiftung schließen ließen.
Bei der Kriminalpolizei Ansbach wurde daher unter Leitung des Kommissariats für Staatsschutz die Ermittlungskommission „Zelt” errichtet. Die Beamten nahmen umfangreiche Ermittlungen auf, die in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach geführt wurden. Unter anderem vernahmen die Ermittler zahlreiche Zeugen und werteten vorhandene Videoaufzeichnungen im unmittelbaren Umfeld zum Brandort aus.
Mit den Videos und der Vernehmung weiterer Zeugen verdichteten sich Hinweise auf einen 33-jährigen Tatverdächtigen aus dem Landkreis Ansbach. Bei diesem handelt es sich um den Fahrer des weißen Kastenwagens, der zunächst als Zeuge gesucht wurde. Nachdem der Fahrer identifiziert war, führten die Ermittlungen der Ansbacher Kripo zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 33-Jährigen.
Er wurde am Mittwoch festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Bei seiner Vernehmung gestand der Mann, den Brand am 23. November vorsätzlich gelegt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Ansbach stellte gegen den 33-Jährigen Haftantrag wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Ansbach erließ daraufhin am Mittwoch einen Haftbefehl, der nach den Angaben der Polizei außer Vollzug gesetzt wurde. Dies gilt als Hinweis, dass die Justiz kein Flucht- oder Verdunklungsgefahr bei dem Verdächtigen sieht, weil ein umfassendes Geständnis vorliegt und keine Beweise mehr vernichtet oder Zeugen beeinflusst werden können.