Augsburg jubelt nach „absoluten Willenstoren“ | FLZ.de

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Veröffentlicht am 23.09.2023 18:30

Augsburg jubelt nach „absoluten Willenstoren“

Der Augsburger Sven Michel (l) und der Mainzer Marco Richter kämpfen um den Ball. (Foto: Peter Fastl/Kolbert-press/dpa)
Der Augsburger Sven Michel (l) und der Mainzer Marco Richter kämpfen um den Ball. (Foto: Peter Fastl/Kolbert-press/dpa)
Der Augsburger Sven Michel (l) und der Mainzer Marco Richter kämpfen um den Ball. (Foto: Peter Fastl/Kolbert-press/dpa)

Enrico Maaßen musste am Spielfeldrand auch noch wild gestikulierend eine lange Nachspielzeit aushalten, ehe der Trainer des FC Augsburg nach dem Schlusspfiff den auch für ihn persönlich so wichtigen ersten Saisonsieg bejubeln konnte. „Nichts ersetzt Siege“, kommentierte Maaßen anschließend erleichtert.

Kapitän Ermedin Demirovic sorgte in der Fußball-Bundesliga mit einem Doppelpack für das 2:1 (2:1) des FCA im Heimspiel gegen den weiterhin sieglosen FSV Mainz 05. Gäste-Trainer Bo Svensson verschwand enttäuscht in den Katakomben, bekam dort aber von Martin Schmidt weiterhin das volle Vertrauen ausgesprochen. „Bei Bo überlegen wir überhaupt nicht“, sagte der Mainzer Sportdirektor.

Der zweimal goldrichtig stehende Demirovic (15./44. Minute) wendete das Spiel vor 27 310 Zuschauern nach dem frühen Rückstand durch einen Kopfball des Mainzer Mittelstürmers Ludovic Ajorque (6.). „Für jeden Stürmer sind Tore extrem wichtig“, sagt Demirovic. Den knappen Vorsprung verteidigten die Augsburger in Unterzahl nach der Roten Karte von Arne Engels in der 62. Minute mit Leidenschaft. „Wir haben heute Fußball gearbeitet“, sagte ein erleichterter Maaßen. Mit fünf Punkten stehen die Augsburger nun etwas besser da.

Es war ein wechselhafter Nachmittag in der Augsburger Arena. Nach 14 Minuten hallten Pfiffe von den Rängen. Zu diesem frühen Zeitpunkt irrte Maaßens Elf um die Startelf-Rückkehrer Jeffrey Gouweleeuw und Iago orientierungslos über das Spielfeld. Die Mainzer konnten nahezu schalten und walten, wie sie wollten. Auch beim Kopfballtor von Mittelstürmer Ajorque fehlten Gegenwehr und Zuordnung im Abwehrzentrum.

Danach hätte es sogar 0:2 stehen können. Aber das Stocher-Tor von Stefan Bell wurde nach Videobeweis wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt. Die Stimmung der Augsburger Fans kippte dann rasch in Jubel. Grund war das 500. Bundesliga-Tor des FCA, bei dem Demirovic im Strafraum gedankenschnell den Ball im Mainzer Abwehrchaos über die Linie drückte.

Das Spiel entwickelte sich danach zäh. Beiden Mannschaften fehlten offensive Lösungen. Trotzdem gelang den Augsburgern ein zweites Tor. Im Anschluss an einen Einwurf und insgesamt drei Kopfbälle von Verteidiger Patric Pfeiffer und Demirovic stand es plötzlich 2:1. Zwei Chancen, zwei Tore - effektiver als der FCA in der ersten Spielhälfte geht es nicht.

Das grobe Foulspiel von Engels an Aymen Barkok, das Schiedsrichter Marco Fritz erst mit Gelb, aber nach Ansicht der Video-Bilder dann doch mit Rot ahndete, veränderte noch einmal die Statik des Spiels. In Unterzahl bewiesen die Augsburger nun die Abwehrstärke, die ihnen in dieser Saison noch nicht gelungen war. Dabei stand der ehemalige Kapitän Gouweleeuw im Brennpunkt. „Chapeau“, sagt Maaßen zur Leistung von Gouweleeuw. Der Niederländer benannte den Schlüssel für den ersten Saisonsieg: „Die Einstellung!“

© dpa-infocom, dpa:230922-99-297471/5


Von dpa
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