Wer Samen eingelagert oder gar noch Bestand aus vergangenen Jahren hat, kann nicht sicher sein, damit auch 2023 seine Beete bestücken oder sogar ernten zu können. Denn Samen halten sich nicht ewig.
Gekauftes Saatgut hat daher meist ein Haltbarkeitsdatum. Man findet es auf den Tütchen. Bei undatierten Verpackungen oder älteren Samen aus eigener Ernte macht man am besten einen Aussaattest. Die Test-Samen kommen auf feuchte Erde oder feuchtes Küchenpapier.
„Wenn mehr als die Hälfte keimt, würde ich die Saat nicht wegwerfen, sondern das, was nachher ausgesät werden soll, ein bisschen dichter säen oder mehr aussäen, als ich brauche“, rät Svenja Schwedtke, Gärtnerin aus Bornhöved in Schleswig-Holstein. Denn Ausfälle wird es trotz erfolgreicher Keimprobe noch geben. Der Test zeigt nur an, dass noch eine ausreichende Menge der älteren Samen keimfähig ist.
Für einen gut einschätzbaren Aussaattest braucht man allerdings einige Samen - je mehr man erübrigen kann, desto besser. „Zum Beispiel von Kresse hat man meist viele Samen, da kann man ruhig 20 Stück für die Keimprobe nehmen“, so Svenja Schwedtke.
Bei besonderen Arten, die etwa nur sieben Samenkörnern in der Tüte haben, verzichtet Schwedkte auf den Test und sät die Pflanzen gleich richtig aus. „Das dann aber relativ zeitig, sodass ich, wenn’s gar nicht klappt, noch mal neue Saat besorgen und von vorn anfangen kann“, so die Gärtnerin.
„Richtig wichtig“ sei eine Keimprobe hingegen bei einer Wiesenmischung für den Rasen. Hier kann man sich größere Ausfälle nicht leisten, zumal die Samen direkt draußen auf Gartenboden ausgesät werden und nicht wie die meisten Gemüsesorten erst in Töpfen. „Da sollte es dann schon klappen - das kann man mit der Keimprobe feststellen und je nach Ergebnis normal oder etwas dichter aussäen oder neue Saat kaufen“, so Schwedtke.
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