Wer die Franken-Therme in Bad Windsheim besuchen will, muss seit 1. März tiefer in die Tasche greifen. Als Grund dafür werden unter anderem die gestiegenen Betriebs- und Energiekosten genannt. Außerdem müsse investiert werden, um den Betrieb zukunftsfähig zu halten, heißt es seitens der Geschäftsführung.
Für die verschiedenen Zeittarife investiert ein Gast nun je drei Euro mehr in seine Gesundheit, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Von 3,50 auf fünf Euro steigt zudem der Betrag, der für die Nutzung des Hochsole-Bereichs fällig wird. Seitdem dieser um die neue Badehalle mit zwei zusätzlichen Becken erweitert worden war, hatte es keine Preiserhöhung gegeben.
Geboten wird dem Gast dort nun unter anderem ein Schwebebecken mit Unterwassermusik, ein Salzsee mit vollgesättigter Sole sowie ein 180 Quadratmeter großes zwölfprozentiges Schwebe-Becken, das in der neuen, im Jahr 2021 fertiggestellten, Badehalle zu finden ist. Der Außenbereich, inklusiv eines 32 Grad warmem Außenbeckens steht ebenfalls zur Verfügung, außerdem zahlreiche Liege- und Ruhemöglichkeiten.
Unverändert bleibt indes der Aufschlag in Höhe von sechs Euro zum Zeittarif, der beim Besuch der Sauna-Landschaft gezahlt werden muss. Dort können insgesamt acht Saunakabinen genutzt werden, außerdem ein Saunagarten.
Die Gründe für die Preiserhöhung sind vielfältig. „Zum einen bedeuten die gestiegenen Energiekosten eine erhebliche Mehrbelastung für den Betrieb der Franken-Therme“, so Geschäftsführer Oliver Fink auf Nachfrage. Damit das Thermalwasser in den Solebecken bis zu 36 Grad warm ist und die acht Saunen mit einer Temperatur bis zu 90 Grad betrieben werden können, seien rund 10.000 Megawattstunden Wärme notwendig und 4000 Megawattstunden Strom. „Trotz der mittlerweile etwas entspannteren Lage bei den Energiepreisen rechnen wir mit Mehrausgaben für Energie von gesamt gut einer Million Euro in 2023“, erklärt Fink weiter.
Zum anderen seien nicht nur Strom und Wärme teurer geworden. So würden sich mittlerweile die teils immens gestiegenen Beschaffungskosten weiterer Betriebsmittel bemerkbar machen. Und davon braucht die Therme mit einer Wasserfläche von rund 2000 Quadratmetern reichlich. „Darüber hinaus muss man einbeziehen, dass die Rücklagen, die die Franken-Therme in den besucherstarken Jahren bilden konnte, durch die monatelangen Schließungen und Einschränkungen während der Pandemie aufgebraucht wurden“, erklärt Geschäftsführerin Elke Strebel. Fast ein Jahr habe die Therme ihre Pforten schließen müssen. Trotzdem seien laufende Betriebskosten für den Erhalt angefallen – täglich im fünfstelligen Bereich.
Am Personal übrigens wird nicht gespart: „Wir sind dankbar und stolz, dass es uns gelungen ist, keinen unserer Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen zu müssen. Zwar gingen die meisten in Kurzarbeit, jedoch hatten wir das Kurzarbeitergeld freiwillig auf 80 Prozent aufgestockt. Das war es uns wert, denn nicht nur für die Therme als Unternehmen, sondern auch für unser Team und die Familien war es eine herausfordernde Zeit“, sagt Strebel.
Die aktuellen Besucherzahlen seien zufriedenstellend. Zum Niveau vor der Pandemie sei man aber noch nicht zurückgekehrt. „Da ist viel Luft nach oben“, sind sich die Geschäftsführer einig. Im Januar und Februar dieses Jahres wurden rund 85.200 Besucher gezählt. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 368.245. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 kamen 225.366 Gäste, im Jahr 2020 war die Zahl auf 208.966 gesunken. Im Jahr vor der Pandemie hatte man noch 444.812 Besucher gezählt.
Damit der Erhalt und die Zukunftsfähigkeit der Franken-Therme gewährleistet werden können, seien stetige Optimierungen und Investitionen notwendig, heißt es weiter. Dieses Jahr muss die Therme eine halbe Million Euro in ein neues Bezahl- und Lesesystem investieren. Dabei werden die Spinde und der Eingangs- und Bezahlbereich mit einer neuen Technik ausgestattet.
Darüber hinaus wird ein neuer und dringend notwendiger Ruheraum im Wellness-Bereich gebaut. Der vorherige musste der in 2021 eröffneten Physiotherapie weichen. Und es ist geplant, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu errichten, um zukünftig noch mehr Energie aus regenerativen Quellen beziehen zu können. Das wiederum soll eine mögliche weitere Kostensteigerung beim Strom kompensieren.
Ein absolutes Tabu bleibt das Absenken der Wassertemperatur, obwohl die Maßnahme viel Geld sparen würde. Geschäftsführer Oliver Fink hat dazu eine klare Position und sagt: „Die Wirkung der Sole sowie Entspannung und Wohlbefinden der Gäste entfalten sich nun mal erst bei bestimmten Temperaturen – und die liegen je nach Becken nun mal bei bis zu 36 Grad. Die Franken-Therme Bad Windsheim mit kaltem Wasser macht keinen Sinn.“