Betrüger haben in Oberbayern und Franken Zehntausende Euro in bar und Wertgegenstände erbeutet. Die Masche war in allen Fällen die gleiche: Unbekannte gaben sich als Staatsbedienstete aus, erzählten den Opfern, Angehörige hätten einen Unfall verursacht und verlangten Kaution.
Opfer wurde eine Frau aus Würzburg, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ihr wurde erzählt, ihre Tochter habe bei einem Unfall einen Menschen getötet. Goldbarren im Wert von 60.000 Euro übergab sie dem Abholer.
Eine andere Würzburgerin betrogen am Freitag Unbekannte mit der gleichen Masche: Auch ihr erzählten Unbekannte am Telefon, ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Mensch zu Tode gekommen sei. Die Frau händigte 30.000 Euro in Bar aus, die die 61-Jährige von ihrem Sparbuch abgehoben hatte. Erst als sich ihre Tochter bei ihr meldete, erkannte sie den Betrug.
Am selben Tag übergab eine 69-Jährige laut Polizei einem Unbekannten in Rosenheim Bargeld und Goldschmuck im Wert einer mittleren fünfstelligen Summe. Sie war der gleichen Masche zum Opfer gefallen, wie bereits die Frauen aus Würzburg.
Bei einem weiteren Fall am Freitag gab ein Ehepaar aus Zapfendorf (Landkreis Bamberg) einem angeblichen Polizisten einen Geldbetrag von mehreren Tausend Euro. Hier gaben Unbekannte an, dass ihr Sohn einen tödlichen Unfall verursacht habe und nur gegen Kaution freikomme.
Einen weiteren Betrug am Freitag habe die Polizei verhindert: Ein 51-Jähriger aus dem Landkreis Schweinfurt hob 45.000 Euro ab, um sie Unbekannten zu übergeben. Eine Verwandte benachrichtigte die Polizei. Da der Übergabeort nicht bekannt war, wurde nach dem 51-Jährigen gefahndet. Auf einem Rastplatz sei er angetroffen und über den Betrug aufgeklärt worden. Wenige Minuten später hätte er das Geld laut Polizei übergeben.
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