US-Präsident Joe Biden hat während seines Kurztrips nach Vietnam Blumen an einem Denkmal für den gestorbenen Senator John McCain niedergelegt. „Ich vermisse ihn. Er war ein guter Freund“, sagte Biden.
Der Republikaner war 2018 an einem Gehirntumor gestorben. Als Navy-Pilot war McCain im Vietnamkrieg in Kriegsgefangenschaft geraten und wurde gefoltert. Erst nach fünf Jahren kam er frei.
1985 besuchte er als Kongressabgeordneter erstmals wieder Vietnam. In den darauf folgenden Jahren verhandelte er unter anderem das Ende des letzten US-Embargos gegen Vietnam 2016 und reiste immer wieder in das Land - zuletzt 2017. In Vietnam galt McCain schließlich als ein Freund. Das Denkmal an einem See erinnert an die Ereignisse von damals.
Biden war am Sonntag im Anschluss an den G20-Gipfel in Indien Hanoi angekommen. Er führte dort Gespräche mit führenden Vertretern des Landes und Geschäftsleuten. Die einstigen Kriegsgegner Vietnam und USA gaben am Sonntag bekannt, dass sie ihre diplomatischen Beziehungen aufwerten.
Die USA sind schon lange bemüht, die Allianz mit Vietnam auszubauen. Infolge des Aufstiegs Chinas stellt das kommunistische Vietnam zusammen mit den traditionellen Bündnispartnern wie den Philippinen und Thailand einen wichtigen Baustein in Washingtons Indopazifik-Strategie dar. Biden hat den Indopazifik-Raum zu einer Priorität seiner Politik gemacht.
Biden brach am Nachmittag (Ortszeit) wieder Richtung USA auf. Dort will der Demokrat bei einer Gedenkzeremonie mit Militärangehörigen im US-Bundesstaat Alaska am Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 an die Opfer erinnern. Im ganzen Land sind diverse Gedenkveranstaltungen geplant.
Am 11. September 2001 hatten islamistische Terroristen vier Flugzeuge gekapert und unter anderem in das World Trade Center in New York gesteuert. Fast 3000 Menschen kamen durch die verheerenden Attacken ums Leben.
© dpa-infocom, dpa:230911-99-152329/3