Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva geht es nach einer Hirnblutung seinem Ärzteteam zufolge im Krankenhaus gut. „Der Präsident hat gute Fortschritte gemacht, er ist praktisch wach aus der Operation gekommen, wurde extubiert (Entfernung des Beatmungsschlauches) und ist jetzt stabil, spricht normal, isst und sollte in den nächsten Tagen unter Beobachtung bleiben“, sagte der Arzt Roberto Kalil auf einer Pressekonferenz. Den Ärzten zufolge sind seine neurologischen Funktionen erhalten und keine Folgeschäden zu erwarten.
Der 79-Jährige wurde am Montagabend wegen Kopfschmerzen im Hospital Sírio-Libanês in der Hauptstadt Brasília untersucht. Eine Magnetresonanztomographie habe die Hirnblutung aufgezeigt, eine Folge seines Unfalls vom 19. Oktober. Der Präsident wurde daraufhin in eine andere Einheit desselben Krankenhauses in São Paulo verlegt, wo er einer Kraniotomie (Schädelöffnung) zur Drainage des Hämatoms unterzogen wurde. Die Operation sei ohne Zwischenfälle verlaufen.
Voraussichtlich Anfang nächster Woche werde Lula wieder nach Brasília zurückkehren. Auf ärztliche Anordnung hin darf der Staatschef bis zu seiner vollständigen Genesung keine Arbeitsbesuche im Krankenhaus empfangen.
Lula hatte sich im Oktober eine Schnittwunde am Kopf zugezogen und deshalb seine Teilnahme am Brics-Gipfel in Kasan in Russland abgesagt. Das private Hospital Sírio-Libanês gilt als eines der renommiertesten Krankenhäuser Lateinamerikas. Es wurde 1965 von Angehörigen der syrisch-libanesischen Gemeinschaft in São Paulo gegründet, daher der Name.
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