Eine grün schimmernde Flüssigkeit im berühmten Canal Grande von Venedig hat am Wochenende für Aufsehen in der Lagunenstadt gesorgt. Am Sonntag leuchtete das Wasser in der Nähe der bekannten und bei Touristen beliebten Rialto-Brücke plötzlich grün.
Nach ersten Analysen gaben die Behörden Entwarnung: Experten der Umweltschutzagentur Arpa Veneto hätten festgestellt, dass es sich um ein färbendes organisches Mittel handeln dürfte, das unter anderem bei Wasserinspektionen oder in der Höhlenforschung eingesetzt werde. Das teilte Luca Zaia, der Präsident der Region Venetien, am Montagmorgen bei Twitter mit.
Der Politiker ging davon aus, dass die Flüssigkeit bewusst in den Kanal gekippt wurde. Venedig sei zur „Bühne für Aktionen“ geworden, sagte er. Zaia befürchtete Nachahmer und rief zu „angemessenen und starken Antworten“ auf. Was genau er damit meinte, sagte er nicht. Der Präfekt von Venedig rief eine Dringlichkeitssitzung ein.
Zuletzt waren in Italien vermehrt Klimaschützer mit Farbaktionen aufgefallen, unter anderem beim berühmten Trevi-Brunnen in Rom oder auch vor dem Palazzo Vecchio von Florenz. Ob der grüne Kanal in Venedig ebenfalls ein Protest von Umweltaktivisten war, war zunächst unklar; es bekannte sich bis Montagmorgen niemand dazu.
Einige Venezianer erinnerten sich an das Jahr 1968, als der Künstler Nicolás Garcia Uriburu aus Argentinien das Wasser des zentralen Kanals der Stadt grün einfärbte, um auf die Wasserverschmutzung hinzuweisen. Am Pfingstsonntag fand in Venedig zudem die traditionelle Regatta Vogalonga statt, an der Ruderboote, Kanus und Gondeln teilnehmen. Sie war 1974 als Protest gegen Motorboote ins Leben gerufen worden.
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