Schnell noch mal aufräumen, bevor der Garten zu Weihnachten quasi in Winterschlaf geht? Das muss nicht sein. Nicht nur Staudenfruchtstände sollte man stehen lassen, auch die Ziergräser können jetzt keinen Kahlschlag durch die Gartenschere gebrauchen.
Besser ist es, die Halme der hohen Grasarten am Schopf zu packen und und sie fest zusammenzubinden, rät der Verband der Gartenbaumschulen (GBV). So können sich Ziergräser mit ihren eigenen Blättern vor Frost und vor allem Nässe schützen. Denn das Regenwasser läuft außen an den sogenannten Horsten ab.
„Diese Gräser lassen sich sehr gut auch jetzt noch zusammenbinden“, so Staudengärtner Andre Stade. „Dadurch wird die Mitte, das Herz, besser geschützt. Vor allem mögen die Gräser keine Nässe oder Schnee im Zentrum.“
Das gilt auch für nicht-heimische Gräser wie das Pampasgras. In besonders kalten Regionen, die durch kontinentale Kälte oder Höhenlagen geprägt sind, können Sie die Horste zusätzlich mit einer dicken Laubschicht einpacken, rät der GDV.
„Schneiden sollte man im Frühjahr, wenn der stärkste Frost vorbei ist. Der Rückschnitt sollte je nach Umfang des Grases auf 30 bis 50 cm erfolgen“, sagt Stade. „Ein zu tiefer Rückschnitt kann das „Herz“ verletzen.“
Bis dahin kann man die höheren Horste und auch niedrige Gräser im ansonsten recht kahlen Garten anschauen und genießen. Und vielleicht Besucher beobachten: Viele Gräserarten und Stauden tragen noch einen Rest Samen. Sie sind laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) eine Notration für winterliche Gartenbewohner wie den Distelfinken.
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