Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag wieder einen Schritt in Richtung Rekord gemacht. Anleger ließen sich von einem enttäuschenden Ifo-Geschäftsklima nicht beirren. Der Handel verlief allerdings in sehr ruhigen Bahnen, in Großbritannien und den USA waren die Märkte wegen Feiertagen geschlossen. Neben der Abwesenheit internationaler Anleger mangelte es daher auch an Impulsen aus New York.
Der Dax ging mit plus 0,44 Prozent auf 18.774,71 Punkte aus dem Handel. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten gewann 0,58 Prozent auf 27.281,48 Punkte.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai nach drei Anstiegen in Folge überraschend nicht mehr verbessert. „Demnach wachsen die Konjunkturbäume - zumindest derzeit - noch nicht in den Himmel“, sagte Chefvolkswirt Christian Lips von der NordLB. Allerdings will er einen einzelnen Wert auch nicht überbewerten, denn die Zeichen für eine allmähliche Stabilisierung der Konjunktur blieben klar in der Mehrzahl. Diese Auffassung scheine auch an den Finanzmärkten zu überwiegen, sagte er mit Blick auf den Dax.
Laut Lips mahnt die eingetrübte Geschäftslage vor überschäumendem Optimismus. Andererseits gebe es mit Blick auf die Konjunktur kein ernstzunehmendes Hindernis für eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni. Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbanken hatte zuletzt die Rekordrally im Dax ausgebremst, nachdem der Leitindex Mitte Mai mit 18 892 Punkten einen Höchststand erreicht hatte.
Unternehmensmeldungen waren Mangelware. Auffällig waren einige Aktien mit Gegenreaktionen auf ihre jüngste Kursentwicklung. So wurden Autowerte zu einer Stütze für den Dax. Die 2,8 Prozent höheren Aktien der Porsche AG setzten sich an die Index-Spitze und erholten sich so von ihrem jüngst erreichten tiefsten Stand seit Mitte März. Für die Volkswagen-Papiere ging es um 1,7 Prozent nach oben. Die Premium-Autobauer Mercedes-Benz und BMW beendeten den Handel ebenfalls höher.
Im MDax war mit Wacker Chemie eine Aktie gefragt, die 2024 bislang eher einen schweren Stand hatte. Erst am Freitag hatte sie den tiefsten Stand seit Februar erreicht. Trotz der Erholung um 4,3 Prozent am Montag bleibt die Jahresbilanz des Spezialchemiekonzerns mit mehr als sieben Prozent Minus rot.
Bei Ionos aus dem Nebenwerteindex SDax ging es wegen Gewinnmitnahmen in die andere Richtung, hier nahm die Investmentbank Morgan Stanley der Kursrally den Wind aus den Segeln. Die Papiere des Webhosters fielen um 5,5 Prozent, nachdem Analyst George Webb seine positive Empfehlung aufgegeben hatte. Chancen und Risiken hält er inzwischen für recht ausgeglichen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,47 Prozent auf 5059,20 Punkte zu. Ähnlich hohe Kursgewinne verbuchte der Cac 40 in Paris. In London wurde wegen „Spring Bank Holiday“ nicht gehandelt und in New York pausierte der Handel am „Memorial Day“.
Am Devisenmarkt ging es relativ ruhig zu. Der Euro notierte am Mittag bei 1,0859 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0840 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,64 Prozent am Freitag auf 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 123,74 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,18 Prozent auf 130,34 Zähler.
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