Ob mit oder ohne NHL-Stürmer Tim Stützle, ob mit oder ohne den beiden Neuankömmlingen Leon Gawanke und Lukas Reichel - alles andere als ein Erfolg des deutschen Eishockey-Nationalteams gegen Italien wäre eine Überraschung.
Wenn der Pflichtsieg am heutigen Freitag (15.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) gelingt, steht die deutsche Nationalmannschaft so gut wie sicher vorzeitig im Viertelfinale der Weltmeisterschaft.
Zu erwarten ist, dass Stürmer Reichel und Verteidiger Gawanke einen Tag nach ihrer Ankunft am Donnerstag in Finnland erstmals im Turnierverlauf zum Einsatz kommen. „Ich glaube schon, dass es bei beiden ganz gut aussieht“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm am Donnerstagabend, als mit dem 1:0 gegen Dänemark der dritte Vorrundensieg geschafft und die Aufregung vorüber war.
Mit dem Feuer-Ausbruch in der Halle während des Aufwärmens und dem um gut eineinhalb Stunden nach hinten verschobenen Spielbeginn hatte das vierte von sieben Vorrundenspielen eine zusätzliche Herausforderung bekommen. Das deutsche Team löste die Aufgabe dank eines Treffers von AHL-Stürmer Marc Michaelis (33. Minute). „Wir müssen einfach cleverer spielen. Wir müssen die Situationen in den Spielen erkennen, langweiliger zu spielen“, forderte Söderholm nach den unspektakulär gewonnenen, aber äußerst wichtigen drei Punkten.
Wie Michaelis spielen auch Reichel und Gawanke, deren Saison mit ihren Teams am Sonntag zu Ende gegangen war, in der zweitklassigen nordamerikanischen Profiliga AHL. Anders als bei dem Duo scheint ein Einsatz von Ottawa-Angreifer Stützle nach seiner Verletzung vom Spiel gegen Frankreich (3:2) am Montagabend auch am Freitag unwahrscheinlich. „Wir müssen warten, wie es ihm morgen früh geht, und dann reden wir mit den Ärzten. Aber wir werden die Gesundheit des Spielers nicht gefährden“, sagte Söderholm. Auch Stützles NHL-Team Ottawa Senators ist an der Entscheidung beteiligt.
Drei Siege nacheinander hat der WM-Vierte von 2021 und Olympia-Zehnte nun geholt und nur das Auftaktspiel gegen Rekordweltmeister und Titelverteidiger Kanada verloren. Die Italiener dagegen sind nach vier Partien sieglos und bangen um den Verbleib in der Weltgruppe.
Vor einem Jahr bei der WM in Riga leitete ein 9:4-Torfestival gegen damals corona-geplagte Italiener eine erfolgreiche WM ein, bei der eine Medaille nur knapp verpasst wurde. Diesmal soll mit einem Erfolg gegen den Weltranglisten-16. der Platz in der K.o.-Runde so gut wie gesichert werden. In den beiden abschließenden Vorrundenspielen gegen Kasachstan am Sonntag und gegen die Schweiz am Dienstag würde es dann ohne den großen Druck, sich noch fürs Viertelfinale qualifizieren zu müssen, insbesondere um die Ausgangsposition gehen.
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