Der Deutsche Kanu-Verband hat hinsichtlich der Heim-Weltmeisterschaft in Duisburg sowie beim Kanuslalom-Weltcup in Augsburg große Sicherheitsbedenken geäußert und verweigert Sportlern aus Russland und Belarus die Teilnahme. „Nach intensiven Prüfungen der Austragungsstätten sind wir zusammen mit den Ausrichtern zu der Erkenntnis gekommen, dass wir die Sicherheit der Veranstaltungen nicht gewährleisten können, wenn wir russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler, in welcher Form auch immer, zulassen würden“, schrieb das DKV-Präsidium in einem Brief an den Weltverband ICF.
DKV-Präsident Jens Perlwitz bekräftigte aufgrund des von Belarus unterstützten Angriffskrieges Russlands in der Ukraine zudem die bestehende Entscheidung aus dem Vorjahr, „russische und weißrussische Sportlerinnen und Sportler von internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen“.
Das solle sowohl für die Titelkämpfe der Rennkanuten vom 23. bis 27. August auf der Regattastrecke im Sportpark Duisburg gelten als auch für den Kanuslalom-Weltcup Anfang Juni in Augsburg. Der nationale Verband wies darauf hin, dass er Verständnis für die Entscheidung des Weltverbandes zeige, den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu folgen. „Um aber eine sichere Teilnahme aller zu gewährleisten, müssten die lokalen Ausrichter besondere Maßnahmen zum Schutz aller umsetzen. Diese sollten in erster Linie die Athletinnen und Athleten, aber auch die Mitarbeitenden und Zuschauenden während der Veranstaltungen schützen“, hieß es weiter.
Durch die Zulassung russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten sei nicht nur die Sicherheit aller, „sondern auch ein fairer Wettkampf für alle anderen Nationen nicht gewährleistet“, sagte Perlwitz und erklärte: „Aus diesem Grund werden in Übereinstimmung mit den örtlichen Ausrichtern der internationalen ICF-Veranstaltungen in Augsburg und Duisburg auch keine individuellen und neutralen Athletinnen und Athleten für die Wettkämpfe in Deutschland zugelassen.“
Der Weltverband hatte Ende April erklärt, künftig einzelne neutrale Athleten aus Russland und Belarus nach einer Überprüfung wieder zulassen. Für die Prüfung der Bewerbungen wurde ein unabhängiges Gremium eingerichtet.
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