Draußen oder drinnen, alleine oder in Gruppe, kreativ oder sportlich: „Ich finde nichts, das zu mir passt“ ist eine Ausrede, die bei Hobbys nicht zählt. Gerade im Alter lohnt es sich, seine Freizeit aktiv zu gestalten. Nicht nur, weil man - Ruhestand sei dank - auf einmal mehr davon hat. Hier kommen drei gute Gründe:
„Hobbys fördern die körperliche, geistige und soziale Beweglichkeit, denn sie ermöglichen positive Erfahrungen – und die sind für Kopf und Körper gut“, erklärt die Psychologin Prof. Susanne Wurm von der Universitätsmedizin Greifswald in der Zeitschrift „Senioren Ratgeber“ (Ausgabe 4/2024). So konnte eine Studie aus Großbritannien zeigen, dass Ältere, die einem Hobby nachgehen, gesünder und zufriedener sind und seltener zu Depressionen neigen.
Ein komplexes Zopfmuster stricken oder einen neuen Golfplatz ausprobieren: Unserem Gehirn kommt außerdem zugute, dass Hobbys nie zur Routine werden, sondern uns neue Erfahrungen ermöglichen, wir also immer wieder dazulernen. Das kann Abbauprozessen im Gehirn entgegenwirken.
Und: Viele Hobbys bedeuten körperliche Aktivität - auch das zahlt auf die Gesundheit ein. Schon regelmäßiges Spazierengehen senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Sich über Romane, Tomatenanbau oder Salsa-Figuren austauschen: Es ist schön, wenn mit seiner Leidenschaft nicht alleine bleibt, darüber vielleicht sogar neue Menschen kennenlernt.
Wo man Gleichgesinnte findet? Der „Senioren Ratgeber“ gibt den Tipp, das Programm der Volkshochschule oder des Sportvereins vor Ort nach einem passenden Angebot zu durchsuchen. Wohlfahrts- und Naturschutzverbände bieten außerdem oft Führungen, Ausflüge und Reisen für Ältere an - und damit Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.
Viele ältere Paare verbringen den ganzen Tag zusammen. Das kann die Kommunikation verebben lassen, wie der Ehetherapeut Prof. Michael Vogt von der Hochschule Coburg im „Senioren Ratgeber“ erklärt. Eigenen Interessen nachzugehen, ist daher wichtig, um etwas Neues in die Beziehung bringen zu können. So hat man sich gegenseitig wieder mehr zu erzählen - das kann die Partnerschaft lebendig halten.
Und auch gemeinsame Hobbys können der Liebe guttun. Mit einer Einschränkung: Das gilt nur, wenn beide wirklich Lust auf die Aktivität haben. Schleift etwa der eine den anderen gegen dessen Willen zum Tanzkurs, bringt das auf Dauer eher Frust als Freude.
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