Entkalken: Geräte retten und Strom sparen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.08.2023 11:40

Entkalken: Geräte retten und Strom sparen

Läuft noch: Würde der Kaffee unregelmäßig aus der Maschine kommen, kann das am Kalk in den Leitungen liegen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Läuft noch: Würde der Kaffee unregelmäßig aus der Maschine kommen, kann das am Kalk in den Leitungen liegen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Läuft noch: Würde der Kaffee unregelmäßig aus der Maschine kommen, kann das am Kalk in den Leitungen liegen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Kalk im Haushalt ist nicht nur lästig, weil er Fliesen, Duschwände und Armaturen mit einem weißlich grauen Schleier überzieht. Er kann Elektrogeräte zerstören.

„An Oberflächen, die heißem Wasser ausgesetzt sind, lagert sich Kalk besonders schnell ab“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW). Je härter das Wasser ist, desto kalkhaltiger ist es auch. Und je heißer es ist, desto schneller geht der Verkalkungsprozess. Zum Problem wird das in manchen Haushaltsgeräten, die Wasser benötigen.

Nehmen wir das Beispiel Kaffeemaschine: In den Leitungen lagert sich nach und nach der Kalk ab und diese verstopfen. Eine Folge: Die Maschine muss stärker heizen, um auf die notwendige Temperatur zur Kaffeezubereitung zu kommen. Der Stromverbrauch erhöht sich.

Noch schlimmer: Durch diese Belastung können sich Risse in den Leitungen und Rohren bilden und Wasser austreten. „Das ist problematisch, wenn die Maschine unter Strom steht“, sagt Bernd Glassl.

Wie oft sollten Geräte entkalkt werden?

Die Häufigkeit hängt davon ab, wie intensiv wir das Gerät nutzen sowie von der Wasserhärte am Ort. Manche moderne Geräte erinnern selbstständig etwa mit Display-Anzeichen oder Warnleuchten an das Entkalken. Anderen kann man es ansehen oder gar hören, wenn die Kalkschicht dicker wird.

Wieder das Beispiel Kaffeemaschine: Wenn bei Vollautomaten der Kaffeestrahl unregelmäßig und langsamer als üblich aus der Maschine kommt, kann Kalk schuld sein, so Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+. Oder das Gerät ist lauter als üblich geworden.

Aber so lange sollte man besser nicht warten, Oberascher rät zum regelmäßigen Entkalken. „Sonst wird die Kalkschicht mit der Zeit so stark, dass sie nur mit Mühe entfernt werden kann. Je dicker der Kalk, desto länger muss der Entkalker einwirken.“

Womit entkalkt man am besten?

Es wirkt jede Säure gegen Kalk - aber nicht jedes Mittel eignet sich für empfindliche Hausgeräte. So warnen manche Hersteller vor der Verwendung von Essig, da seine Säure Gummi- und Kunststoffteile des Gerätes angreifen und beschädigen kann.

Claudia Oberascher rät, die Bedienungsanleitung zu lesen und sich auch an die vom Hersteller empfohlene Dosierung der Mittel zu halten. „Vor allem bei hochwertigen Geräten ist das angebracht, denn diese Mittel sind auf die Geräte abgestimmt.“

Sollten sich Hausmittel eignen, ist gut zu wissen: „Zitronensäure hat einen höheren Siedepunkt als Essig und eignet sich zum Entkalken mit heißem Wasser“, erklärt Bernd Glassl. Essig sollte man besser stark verdünnt anwenden, denn er ist aggressiver als Zitronensäure. „Er kann Metallteile schädigen“, so Glassl. Und: „Wird er mit heißem Wasser gemischt, riecht er außerdem sehr intensiv und stechend.“ Die Dämpfe sollte man lieber nicht einatmen.

Ganz gleich, was zum Entkalken verwendet wird: die Maschine im Anschluss gründlich spülen, damit keine Rückstände der Mittel zurückbleiben. Sonst schmecken Kaffee oder Tee leicht säuerlich.

Was ist mit Waschmaschine und Geschirrspüler?

Gute Nachrichten: Beide müssen in der Regel nicht extra entkalkt werden. Bei den Waschmaschinen übernehmen die Waschmittel die Arbeit. „Fast jedes Waschmittel enthält Enthärter“, sagt Reinigungsexperte Bernd Glassl. „Das Entkalken ist also ein permanenter Prozess bei jeder Wäsche.“

Aus diesem Grund sollte man auch die Dosierungsempfehlungen der Hersteller von Waschmitteln einhalten. Sie stehen auf den Verpackungen. „Die benötigte Menge an Waschmittel hängt von der jeweiligen Wasserhärte im Ort, der Textilmenge und dem Verschmutzungsgrad der Wäsche ab“, erklärt Glassl.

Die örtliche Wasserhärte lässt sich im Internet recherchieren beziehungsweise beim lokalen Wasserversorger erfragen. Härteres Wasser benötigt mehr Waschmittel, da dieses das Wasser etwas weicher macht. „Wird zusätzlich ein Entkalker verwendet, muss das Waschmittel - wie bei weichem Wasser - niedriger dosiert werden“, so Glassl.

Geschirrspüler haben eine integrierte Enthärtungsanlage, an der vor der Inbetriebnahme die lokale Wasserhärte eingestellt wird. Ein Spezialsalz, das man regelmäßig auffüllen muss, macht zu hartes Wasser weicher. Aber: Wer Multi-Tabs mit Entkalkungsfunktion verwendet, braucht in der Regel kein extra Regeneriersalz - „zumindest bis zu einer Wasserhärte von 21 Grand deutscher Härte (dH)“, sagt Geräteexpertin Claudia Oberascher.

© dpa-infocom, dpa:230720-99-472671/3


Von dpa
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