Linus Straßer verabschiedete sich strahlend in die kurze Weihnachtspause. „Jetzt freue ich mich auf die ruhigen Tage daheim mit Baby, Frau und Familie“, sagte der deutsche Skirennfahrer nach dem glänzenden Abschluss einer für ihn bewegenden Woche. Wenige Tage nachdem er zum ersten Mal Vater geworden ist, war der Münchner beim Sieg des Schweizers Daniel Yule im Nachtslalom von Madonna di Campiglio auf Rang drei gerast.
Es war der neunte Podiumsplatz bei einem Weltcup-Einzelrennen in seiner Karriere. Und einer, mit dem Straßer selbst wohl nicht unbedingt gerechnet hatte. 2020 war er in Madonna di Campiglio Sechster geworden. Mehrmals fuhr er auf einem der anspruchsvollsten Slalomhänge des alpinen Weltcup-Kalenders aber auch schon hinterher. Beim ersten Torlauf dieses Winters hatte Straßer im französischen Val d'Isère Platz 13 belegt.
„Leider hat es nicht ganz zum Sieg gereicht“, sagte der 30-Jährige nun nach seinen zwei starken Läufen. Aber auch der dritte Rang fühle sich „unglaublich schön“ an. „Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal persönlich so stolz auf mich war“, so Straßer. Er sei schon zuvor gut Ski gefahren, der Speed habe ihm aber etwas gefehlt. Manchmal müsse man sich den dann eben im Rennen holen, erklärte er. „Das habe ich getan. Ich habe genau das umgesetzt, was ich vorhatte.“ Umso größer ist bei Straßer nun die Vorfreude auf die kurze Verschnaufpause - und den dann folgenden Nachtslalom in Garmisch-Partenkirchen am 4. Januar.
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