Nachdem Ex-Weltmeister Mads Pedersen seine ganze Klasse gezeigt hatte, legte sich Altstar Simon Geschke fest. „Der ist in einer Mega-Form. Für mich ist er auch der Favorit in der Gesamtwertung“, schwärmte der frühere Tour-de-France-Etappensieger in der ARD. Pedersen hatte zuvor in überragender Manier die zweite Etappe der Deutschland Tour gewonnen und auch die Gesamtführung übernommen. Die deutschen Radprofis müssen indes weiter auf einen Heimsieg warten.
Der dänische Klassikerspezialist Pedersen übernahm auf der zweiten Etappe über 174,6 Kilometer von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd am letzten Anstieg kurz vor dem Ziel selbst die Initiative, um dann im Finale von vorne zum Sieg zu sprinten. Der Norweger Tobias Johannessen und der Ire Archie Ryan belegten die Plätze zwei und drei. Bester Deutscher war Jonas Rutsch auf dem siebten Platz.
Damit warten die deutschen Akteure weiter auf einen Erfolg bei der einzigen heimischen Profi-Rundfahrt. Vor drei Jahren hatte Nils Politt mit seinem Gesamtsieg für den letzten deutschen Erfolg gesorgt.
Pedersen löste damit auch Lidl-Trek-Teamkollege Jonathan Milan an der Spitze der Gesamtwertung ab. Für den Italiener, der sowohl den Prolog als auch die erste Etappe gewonnen hatte, war das wellige Terrain als Sprinter zu schwer. Rutsch wollte indes noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen: „In der Gesamtwertung wird er es schwer haben. Es kommen ja noch ein paar Berge.“
Pedersen ist aber bei solchen Bedingungen eine feste Größe. Dies hat er schon bei weitaus größeren Rennen bewiesen, wie etwa bei seinem WM-Triumph 2019 in Harrogate oder seinen zwei Etappensiegen bei der Tour de France.
Bei bestem Radsport-Wetter waren wieder viele Fans an die Strecke gekommen. Vor allem in der Hoffnung, dass womöglich Altstar Geschke oder Giro-Etappensieger Georg Steinhauser für einen deutschen Coup sorgen. „Ich genieße es. Nächstes Jahr um diese Zeit wird mir das fehlen“, sagte Geschke, der in diesem Jahr seine Karriere beendet.
Die Protagonisten waren aber andere. Als das Rennen gut 44 Kilometer vor dem Ziel in die heiße Phase ging, war von den deutschen Akteuren nichts zu sehen. Eine vierköpfige Gruppe um den lettischen Routinier Tom Skujins hatte sich beim Anstieg nach Lauterburg abgesetzt und rund 30 Sekunden herausgefahren. Beim nächsten Anstieg bildete sich die entscheidende Gruppe, in der Pedersen der Stärkste war.
Am Samstag wartet das härteste Teilstück der diesjährigen D-Tour auf die Radprofis, wenn es über 211,1 Kilometer von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen geht. Auf dem dritten Teilstück sind rund 3000 Höhenmeter durch den Schwarzwald zu bewältigen. Die Deutschland Tour endet am Sonntag in Saarbrücken.
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