Der Weihnachtsbaum zu Hause wird einer neuen repräsentativen Umfrage zufolge immer früher aufgestellt. So ergab die diesjährige Befragung des Portals „Statista“, dass 30 Prozent der Weihnachtsbaumkäufer und -käuferinnen den Tannenbaum schon „Anfang Dezember“ aufstellen. In einer vergleichbaren Umfrage vor fünf Jahren sagten dies nur 18 Prozent.
Rund 28 Prozent machten in der Umfrage 2024 die Angabe, den Baum „Mitte Dezember“ aufzustellen (2019: 26 Prozent), 29 Prozent platzieren und schmücken den Tannenbaum „wenige Tage vor Heiligabend“ (2019: 38 Prozent) und 12 Prozent an Heiligabend selbst (16 Prozent vor fünf Jahren). „Statista“ hatte Ende Oktober/Anfang November 790 Weihnachtsbaumkäufer und -käuferinnen befragt. Jedes Jahr werden um die 25 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft.
Weit mehr als die Hälfte derjenigen, die sich einen Baum ins Zuhause holen, stellt den Baum daheim also schon mehr als eine Woche vor dem Fest auf. Manche sprechen von einer Amerikanisierung. In den USA holen sich viele Menschen einen Baum schon direkt nach Thanksgiving Ende November ins Haus. Er fliegt dann entsprechend schon vor Silvester wieder raus, während in Deutschland den Baum viele bis ins neue Jahr als Mitbewohner haben.
Früher, im noch christlicher geprägten (West-)Deutschland, war es in vielen Familien eine gängige Tradition, den Baum erst am Tag vor Heiligabend aufzustellen, ihn knapp vor der Bescherung sogar erst zu schmücken.
Man denke etwa an Loriot und die Sketchfolge „Weihnachten bei Hoppenstedts“ Ende der 70er („Früher war mehr Lametta“). Darin sagt der Vater (Heinz Meier) an Heiligabend: „Jetzt wird erst der Baum fertig geschmückt, dann sagt Dicki ein Gedicht auf, dann holen wir die Geschenke rein, dann sehen wir uns die Weihnachtssendung im Ersten Programm an, dann wird ausgepackt, und dann machen wir's uns gemütlich...“
Und Evelyn Hamann als Mutti antwortet: „Nein, Walter, erst holen wir die Geschenke rein, dann sagt Dicki ein Gedicht auf und wir packen die Geschenke aus, dann machen wir erst mal Ordnung, dabei können wir fernsehen, und dann wird's gemütlich.“
© dpa-infocom, dpa:241208-930-311365/1