Gärtnern ohne Glyphosat: Alternativen zum Unkrautgift | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 07.04.2023 04:47

Gärtnern ohne Glyphosat: Alternativen zum Unkrautgift

Auf Wegen sind Unkrautvernichtungsmittel  nicht zugelassen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Auf Wegen sind Unkrautvernichtungsmittel nicht zugelassen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Auf Wegen sind Unkrautvernichtungsmittel nicht zugelassen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Es ist wirksam, aber womöglich auch gesundheitsschädlich: Glyphosat. Die EU hat die befristete Zulassung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff vorerst bis zum 15. Dezember 2023 verlängert. Obwohl Experten schon länger um ein mögliches Verbot des Herbizids streiten.

Hobbygärtner können das Unkrautgift umgehen - sogar ohne regelmäßig mühsam jäten zu müssen. Das funktioniert, wenn sie Beete mit einer Mulchschicht bedecken und sie regelmäßig hacken. Dazu rät die Gartenberatung des Verbands Wohneigentum.

Bei einem Rasen voller Unkraut kann man die oberste Bodenschicht abschälen und dann durchfräsen. Auch das soll das Aufkeimen der Unkräuter verhindern.

Für Wege und Einfahrten eh nicht erlaubt

Einfahrten und Wege lassen sich mit einem Fugenkratzer, Hitze- oder Infrarotstrahler unkrautfrei halten. Das gilt übrigens sowieso: Denn an vielen Stellen darf man schon jetzt Unkraut nicht mit Chemie entfernen - etwa am Rande von Bürgersteigen und sonstigen Gehwegen sowie auf privaten Hofflächen und Zufahrten zum Grundstück. Wer es dennoch tut, riskiert laut Pflanzenschutzgesetz ein Bußgeld.

Während im Beet Wirkstoffe überwiegend an die Pflanzen gelangen und im Boden abgebaut werden, spült der Regen die Mittel von Wegen in Gewässer und ins Grundwasser. Das belastet die Umwelt.

Warum ist Glyphosat umstritten?

Das Pestizid steht unter Verdacht, Krebs zu verursachen. Kritiker des Unkrautvernichters berufen sich dabei auf eine Einschätzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt hingegen zu dem Schluss: „Glyphosat ist bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung nicht krebserzeugend.“

Deutschland will ab 2024 Glyphosat nicht mehr zulassen. Dabei geht es auch um den Insektenschutz. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sinkt mit der vollständigen Vernichtung aller Kräuter und Gräser auf Ackerflächen die Vielfalt der Pflanzen. Und dadurch wird Insekten und Feldvögeln großflächig die Lebensgrundlage entzogen.

© dpa-infocom, dpa:230405-99-221540/2


Von dpa
north