Thüringen und Bayern wollen die energieintenisve Glasindustrie in der Rennsteigregion bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion unterstützen. Die mittelständisch geprägte Branche müsse den Umstieg auf konstengünstigere und kohlendioxidfreie Energieträger schaffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür solle die Industrie in dem thüringisch-fränkischen Grenzgebiet zur Modellregion werden, teilten die Wirtschaftsministerien beider Freistaaten am Mittwoch nach einem Treffen in Steinbach am Wald (Landkreis Kronach).
Zum Start der auf 15 Jahre angelegten Initiative wurde ein Runder Tisch ins Leben gerufen. Zu dessen Arbeitsprogramm zähle unter anderem die Förderung von Investitionen in Energietechnologien, der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region und die Umstellung von Erdgas etwa auf Wasserstoff und Strom.
Die Maßnahmen und Erkenntnisse aus der Initiative sollen auch auf andere energieintensive Branchen - wie Papierproduktion, Zementherstellung oder chemische Industrie - und Regionen übertragen werden. In der Rennsteigregion arrbeiten den Angaben nach rund 8000 Menschen in der Glasproduktion.
Die Glas- und Keramikindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen der Wirtschaft. In Thüringen steht die Branche den Angaben nach mit einem Anteil von rund 25 Prozent am Energieverbrauch der Industrie an der Spitze aller Wirtschaftszweige.
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