Fünf Rettungswagen, drei Notärzte, ein Rettungshubschrauber sowie zahlreiche Polizeistreifen verschiedener Dienststellen waren im Einsatz, nachdem kurz vor 23 Uhr ein bislang noch unbekannter Mann im Festzelt auf der Hofwiese andere Personen angegriffen hatte.
Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, sei aufgrund des Notrufes zunächst von einer Massenschlägerei ausgegangen worden. Die Beamten hätten dann vor Ort zwei leichter Verletzte sowie zwei Männer mit massiven Schnittverletzungen an Hals und Kopf vorgefunden. Die schwer Verletzten, bei denen bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden, wurden nach einer notärztlichen Erstversorgung mit Rettungshubschrauber und -wagen in eine Nürnberger Klinik gebracht.
Nach derzeitigem Kenntnisstand der Ermittler soll der Angreifer nach einem verbalen Streit sowie einer Schubserei zu einem Glaskrug gegriffen und diesen mit großer Wucht auf den Kopf eines Mannes geschlagen haben. Hierbei zerbrach das Gefäß. Der Unbekannte schlug dann nochmals auf einen weiteren Festzeltbesucher ein. Zwei weitere Männer, die eingriffen, wurden leicht verletzt.
Der geflüchtete Tatverdächtige wird als etwa 1,60 Meter groß beschrieben. Er soll laut Polizei dunkle Hautfarbe sowie kurze, dunkle lockige Haare haben und war schwarz gekleidet. Die Polizei nimmt unter der Telefonnummer 0981/9094-121 Hinweise entgegen, gerne auch private Videoaufnahmen.
Wenig später, gegen 23.45 Uhr, gerieten zwei Personengruppen am Zugang zum Festplatz in Streit. Dabei schlug ein 19-Jähriger einem 17-Jährigen mit der Faust auf die Stirn. Durch eine Abwehrbewegung verletzte sich der Getroffene an der Hand. Danach schlug ein weiterer 17-Jähriger einem Gleichaltrigen mit der Faust auf die Lippe. Die Polizei erteilte beiden Gruppen einen Platzverweis.
Wenige Stunden zuvor, um 18.30 Uhr, war ein 15-Jähriger von einer achtköpfigen Gruppe an den Rand der Hofwiese dirigiert worden, berichtete die Polizei weiter. Der Junge habe sich bedroht gefühlt und deshalb der Aufforderung Folge geleistet. In einem Gebäude habe schließlich eine Person versucht, dem 15-Jährige dessen Umhängetasche zu entwenden. Als draußen zufällig eine Streife vorbeifuhr, ließ die Gruppe von ihrem Vorhaben ab und zerstreute sich. Die Polizei ruft Zeugen des Vorfalls auf, sich unter der Telefonnummer 0981/9094-121 zu melden.
In Gewahrsam genommen haben die Beamten schließlich einen 28-Jährigen. Er war der Polizei zunächst am Festplatz negativ aufgefallen, weil er dort Besucher anpöbelte. Am Samstagmorgen suchte der Mann dann nach Angaben des Sprechers der Dienststelle ein Lokal in der Ansbacher Innenstadt auf. Da er auch dort ausfällig wurde, verwies ihn der Wirt gegen 0.15 Uhr des Raumes. Da der Randalierer der Aufforderung nicht nachkam, rief der Wirt eine Streife. Die nahm den mit 1,8 Promille erheblich alkoholisierten 28-Jährigen mit auf die Dienststelle.
Vergleichsweise ruhig verlief der Samstagabend für die Polizei. Eine Streife nahm den Geruch von Marihuana war. Dieser stammte von einem 19-Jährigen, der am Rande des Festplatzes auf einem Fensterbrett saß. Als die Beamten ihn kontrollierten, fanden sie einen angerauchten Joint, auf den sich der 19-Jährige gesetzt hatte, wie es im Polizeibericht heißt.
Den Diebstahl eines Zehn-Euro-Scheines klärte derweil eine andere Streife auf. Ein 16-Jähriger sprach die Beamten an und meldete den Diebstahl. Er konnte auch den Dieb, einen 15-Jährigen, identifizieren. Die Polizei fand das Geld bei der Kontrolle des Jugendlichen und gab dieses seinem Besitzer zurück. Für den 15-Jährigen war das Frühlingsfest beendet. Nach Rücksprache mit den Eltern durfte er nach Hause.