Das Handelsdefizit der Eurozone hat sich im Juni überraschend ausgeweitet. Das saisonbereinigte Defizit sei im Vergleich zum Mai um 3,6 Milliarden auf 30,8 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit.
Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Im April war mit 32,3 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Defizit im Außenhandel seit Bestehen des Währungsraums verzeichnet worden.
Deutlich steigende Importe und schwächelnde Exporte belasten die Handelsbilanz. So fielen im Juni die Ausfuhren um bereinigte 0,1 Prozent. Die Einfuhren legten hingegen um 1,3 Prozent zu. Zuletzt waren die Energieimporte besonders stark gestiegen, eine Folge der wegen des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energiepreise. Zudem werden die Ausfuhren durch die harte Corona-Politik in China und die schwächelnde Weltwirtschaft belastet.
Der Saldo der Handelsbilanz ergibt sich aus der Differenz zwischen Exporten und Importen. In der Vergangenheit verzeichnet die Eurozone meist einen Überschuss im Außenhandel.
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