Humpelndes Kind: Wie ernst ist der Hüftschnupfen? | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.04.2023 13:35

Humpelndes Kind: Wie ernst ist der Hüftschnupfen?

Kinder ab drei Jahren erleiden häufiger einen sogenannten Hüftschnupfen. Das sind Beschwerden, die nach einer Infektion der oberen Luftwege oder des Darmtraktes an der Hüfte auftreten. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Kinder ab drei Jahren erleiden häufiger einen sogenannten Hüftschnupfen. Das sind Beschwerden, die nach einer Infektion der oberen Luftwege oder des Darmtraktes an der Hüfte auftreten. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Kinder ab drei Jahren erleiden häufiger einen sogenannten Hüftschnupfen. Das sind Beschwerden, die nach einer Infektion der oberen Luftwege oder des Darmtraktes an der Hüfte auftreten. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Hüftschnupfen - das klingt niedlich. Man spricht davon, wenn das Kind plötzlich mal humpelt, meist in Folge eines harmlosen Folge eines Virusinfektes. Aber die Hüft- und Beinbeschwerden können auch auf einen eitrigen Infekt eines Gelenkes zurückgehen. Dann wäre eine Notfall-OP nötig.

Prof. Dr. Maximilian Rudert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), rät daher Eltern, in jedem Fall ärztlichen Rat einzuholen. Das sollten Sie wissen:

Was ist ein Hüftschnupfen?

Der Hüftschnupfen, von Ärzten auch als Coxitis fugax bezeichnet, tritt häufig bei Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren auf. Er entsteht meist zwei oder drei Wochen nach einem viralen Infekt der oberen Luftwege oder des Darmtraktes, so die DGOU. Ein Anzeichen für die Erkrankung ist, dass das Kind nicht mehr richtig auftritt, aber sonst gesund ist.

Die Symptome sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent innerhalb von vier Tagen wieder verschwunden, heißt es in der DGOU-Mitgliederzeitschrift „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (Ausgabe 2/2023). Die Kinder bekommen in der Regel ein übliches Schmerzmittel oder gar keine Behandlung.

Was kann das Humpeln noch auslösen?

Splitter und andere Fremdkörper in der Fußsohle oder Verletzungen wie etwa nach einem Sturz. Ältere Kinder können davon bereits berichten. Bei Jüngeren sollten Eltern entweder den Splitter oder einen blauen Fleck finden. Die Körperstelle reagiert auf den Fingerdruck beim Abtasten, so die DGOU.

Bei Kindern im Kita- und Kindergartenalter kann es sich auch um eine sogenannte „Toddler-Fraktur“ handeln. Das ist ein Haarriss in den langen Röhrenknochen. Daneben gibt es viele weitere Krankheitsbilder, wie rheumatische Erkrankungen oder eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes, die das plötzliche Humpeln bei Kindern auslösen können. Man sollte das Symptom und seine Schwere daher einen Arzt einschätzen lassen.

Auf welche weiteren Symptome sollten Eltern achten?

Eltern sollten ein humpelndes Kind laut der Fachgesellschaft zu einer Kinderorthopädin oder einem Kinderorthopäden bringen, wenn der Allgemeinzustand schlecht ist und das Kind Fieber hat. Auch wenn die Schmerzen nachts anhalten und sie unabhängig von der Belastung zunehmen.

Halten die Symptome bei einem sonst gesunden Kind länger als sieben Tage an, man kann keine Verletzungsursachen erkennen oder die Herkunft der Schmerzen klar nachvollziehen, sollte man sich auch an eine Praxis wenden.

© dpa-infocom, dpa:230428-99-487800/2


Von dpa
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