Knorr jubelt im Hotel: DHB-Team vor Einzug in K.o.-Runde | FLZ.de

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Veröffentlicht am 23.01.2025 06:19, aktualisiert am 23.01.2025 20:07

Knorr jubelt im Hotel: DHB-Team vor Einzug in K.o.-Runde

Andi Wolff steht gegen Italien wieder in der Startformation. (Foto: Sören Stache/dpa)
Andi Wolff steht gegen Italien wieder in der Startformation. (Foto: Sören Stache/dpa)
Andi Wolff steht gegen Italien wieder in der Startformation. (Foto: Sören Stache/dpa)

Erst als Andi Wolff mit im Kreis stand, starteten die deutschen Handballer ihren ausgelassenen Freudentanz über das Parkett. Schließlich hatte sie es ihrem einmal mehr überragenden Torhüter und seinen insgesamt 18 Paraden zu verdanken, dass der Sieg gegen Überraschungsteam Italien mit 34:27 (15:13) am Ende ziemlich mühelos wirkte.

Im Kampf um das Viertelfinale gewann das DHB-Team das entscheidende Hauptrunden-Duell und darf weiter auf die erste WM-Medaille seit 18 Jahren hoffen. Das Ticket für die K.o.-Phase ist dem Olympia-Zweiten kaum noch zu nehmen. Vor über 7.000 Fans in Herning war Timo Kastening mit sechs Treffern bester deutscher Werfer.

Sollte die Schweiz im Anschluss gegen den favorisierten Olympiasieger Dänemark nicht gewinnen, stünde die DHB-Auswahl schon vor dem abschließenden Hauptrunden-Duell mit Tunesien am Samstag (20.30 Uhr/ZDF und Sportdeutschland.TV) vorzeitig im Viertelfinale. Der Flieger nach Oslo könnte dann wie geplant am Sonntag abheben.

Wolf froh über am Ende deutlichen Sieg

Torwart Wolf war schon vor dem Spiel zwischen Dänemark und der Schweiz „sehr zufrieden, dass wir das Viertelfinal-Ticket lösen konnten“. Im ZDF sagte er: „Wir haben uns ein bisschen schwergetan gegen die Italiener. Die haben ein fantastisches Turnier gespielt. Wir konnten froh sein, dass wir das Spiel am Ende deutlich gewonnen haben.“

Auch Bundestrainer Alfred Gislason war nach dem Schlusspfiff erleichtert. „Wir wussten, bei einer Niederlage wären wir draußen. Das war ein Endspiel um Platz zwei und deshalb extrem wichtig.“ Aber die mangelnde Chancenverwertung ärgerte den Isländer. „Wir hatten wieder 19 Fehlwürfe und mehr als die Hälfte davon alleine gegen den Torhüter. Das ist eine Sache, die uns viel kosten wird.“ Mit der Abwehrleistung seines Teams war der Coach aber sehr zufrieden.

Auf wen die DHB-Auswahl im Viertelfinale treffen könnte, steht noch nicht fest. Schweden, Portugal und Spanien dürften den Deutschland-Gegner unter sich ausmachen. Die Runde der besten Acht war das Mindestziel für Deutschlands Handballer, die mit Silber bei den Olympischen Spielen im vorigen Sommer den größten Erfolg der zurückliegenden Jahre gefeiert hatten.

Knorr und Dahmke fehlen erkältet

Der Tag hatte für die DHB-Auswahl schon denkbar schlecht begonnen, denn Spielmacher Juri Knorr und Linksaußen Rune Dahmke lagen mit einer Erkältung flach. Beide schmorten in ihren Einzelzimmern im Hotel, während die Teamkollegen ums Viertelfinale kämpften.

Die Brisanz des Spiels lähmte die DHB-Profis in der Anfangsphase. Die offensive Deckung der Italiener bereitete Deutschland große Probleme. Alleine Jungstar Renars Uscins leistete sich drei Fehlpässe in den ersten Minuten. 

Nach gut einer Viertelstunde übernahm der Favorit die Spielkontrolle und profitierte dabei auch von zahlreichen Unstimmigkeiten im italienischen Offensivspiel. Die deutsche Defensive verteidigte aggressiv und ließ Italien fast nur aus dem Rückraum zum Abschluss kommen. Nach 25 Minuten ging der Olympia-Zweite erstmals mit drei Toren in Führung (13:10).

Wolff überzeugt - Premiere für Semper

Nach der Pause blieb das Spiel auf beiden Seiten fehlerhaft. Einzig die Torhüter, DHB-Keeper Andi Wolff und Domenico Ebner auf italienischer Seite, konnten komplett überzeugen. Der deutsche Schlussmann kam nach 40 Minuten bereits auf 13 Paraden.

Mit der Chancenverwertung war Gislason weiterhin unzufrieden und brachte daher Franz Semper, der die ersten Spiele aufgrund muskulärer Probleme verpasst hatte. Mit drei Toren machte der Rückraumspieler gleich mal auf sich aufmerksam und sorgte für einen Fünf-Tore-Vorsprung (20:15). 

Deutschland hatte Glück, dass Italien so fahrlässig mit seinen Chancen umging. Gegen Tunesien sollte auch eine B-Formation zum Sieg reichen. Im Viertelfinale braucht es dann aber dringend eine Leistungssteigerung.

© dpa-infocom, dpa:250123-930-352640/5


Von dpa
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