Klar, das Kondom ist eine naheliegende Verhütungsmethode, wenn man auf die Pille verzichten möchte. Aber das Gummi muss man parat haben und vor dem Sex daran denken. Darauf hat nicht jede Lust.
Was für Alternativen gibt es noch? „Beispielsweise Spiralen, die in die Gebärmutter eingelegt werden“, sagt Gynäkologin Judith Bildau.
Spirale ist aber nicht gleich Spirale. Da gibt es zum einen die Hormonspirale, die - je nach Modell - drei bis acht Jahre im Körper bleiben kann. Sie ist östrogenfrei und enthält nur ein Gestagen, das fast ausschließlich in der Gebärmutter wirkt, und nur zu einem kleinen Teil ins Blut übergeht. Das Hormon sorgt unter anderem dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
Abseits von der Verhütungswirkung kann die Hormonspirale einen Vorteil mit sich bringen: „Vor allem Frauen mit sehr starken, schmerzhaften Blutungen profitieren von dieser Spirale, weil sie damit nur noch sehr leicht oder auch gar nicht mehr bluten“, sagt Bildau. Wer ganz ohne Hormone verhüten will, für den kommt die Hormonspirale aber wohl eher nicht infrage.
In dem Fall könne man aber auf die Kupferspirale zurückgreifen, die ganz ohne Hormone auskommt. Je nach Modell können diese Spiralen drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben. Die Kupferspirale gibt eine kleine Menge Kupfer-Ionen ab, die ebenfalls die Gebärmutterschleimhaut verändern und unter anderem dafür sorgen, dass Spermien in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden. Hier gibt Judith Bildau allerdings zu bedenken: „Die Kupferspirale macht Blutungen stärker und schmerzhafter.“
Ob Hormon- oder Kupferspirale oder doch eine ganz andere Verhütungsmethode: Erste Adresse bei Fragen rund um die Verhütung ist die Frauenarztpraxis. „Wenn die Patientin dann rundherum medizinisch aufgeklärt ist, kann sie selbstständig und kompetent ihre eigene Entscheidung treffen“, sagt die Gynäkologin Anneliese Schwenkhagen.
© dpa-infocom, dpa:241022-930-267727/2