Ein 19-Jähriger hat vor dem Landgericht Bayreuth eingeräumt, seine Ex-Freundin umgebracht zu haben. Allerdings bestritt er zum Prozessauftakt, die Tat geplant zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: Demnach soll der junge Mann wenige Tage zuvor den Plan gefasst haben, die damals 18-Jährige zu töten.
Laut den Ermittlungen waren der Angeklagte und das Opfer seit 2020 mit Pausen in einer Beziehung, sie kannten sich durch die gemeinsame Schulzeit auf dem Gymnasium. Vor einem Jahr habe die junge Frau die Beziehung jedoch beendet. Diese Trennung habe der Deutsche jedoch nicht verkraftet, hieß es weiter. Er sei eifersüchtig gewesen, habe befürchtet, sie könne gemeinsame Freunde auf ihre Seite ziehen und von seinen psychischen Problemen erzählen.
Am Tattag klingelte er laut Anklageschrift bei ihr, sie öffnete die Tür des Einfamilienhauses - und dann soll er auf sie eingestochen haben. Sie starb an den Folgen der Stichverletzungen. Ihre Eltern, die als Nebenkläger im Prozess auftreten, befanden sich zu dem Zeitpunkt im Urlaub.
Die Verteidigung des Angeklagten beantragte nach Verlesen der Anklageschrift, die Öffentlichkeit auszuschließen, die Jugendkammer lehnte das jedoch ab. So konnte der 19-Jährige vor Zuhörern und Medien im Gerichtssaal vernommen werden - mehr als vier Stunden lang.
Seine Sicht auf die Tat: Die Beziehung - man kam sich im Tanzkurs näher - sei anfänglich harmonisch gewesen, dann sei es immer öfter zu Streitereien gekommen, seine damalige Partnerin sei auch ihm gegenüber handgreiflich geworden. Nach Ende der Beziehung sei er zwar eifersüchtig gewesen, aber habe weiter ein Vertrauensverhältnis zu seiner Ex-Freundin gehabt und ihr von seinen Suizidgedanken erzählt. Und an dem Tag, als er sie getötet hatte, habe er eigentlich sich selbst umbringen wollen. Bei dem Besuch bei ihr habe er sich lediglich verabschieden wollen, doch sie hätten erneut gestritten - und bei einer Art Kampf sei es zur Tat gekommen.
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