Die staatliche Förderbank KfW hat trotz des schwierigen Umfeldes im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben einen überdurchschnittlich hohen Konzerngewinn von 885 Millionen Euro erzielt. Im Vergleichszeitraum des Ausnahmejahres 2022 waren es allerdings noch 949 Millionen Euro, wie das Institut in Frankfurt mitteilte. „Das erste Halbjahr 2023 war insgesamt herausfordernd für Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Vorstandschef Stefan Wintels.
Nach dem von Krisenhilfen geprägten Vorjahreszeitraum infolge des Ukraine-Krieges verzeichnete die KfW eine Normalisierung der Fördernachfrage im Inland. Im vergangenen Jahr hatten vor allem die Milliarden, die der Bund zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen beschloss, das Fördervolumen des Instituts in die Höhe schießen lassen.
Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres sank das gesamte Fördervolumen der Bankengruppe auf 58,7 Milliarden Euro nach 95,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Dabei verringerte sich das Fördervolumen im Inland von 87 Milliarden auf 42,8 Milliarden Euro. Zu dem Rückgang trug den Angaben zufolge neben dem Auslaufen von Corona-Sonderprogrammen unter anderem auch eine verhaltenere Kreditnachfrage wegen der gestiegenen Zinsen bei.
Die Nachfrage nach Export- und Projektfinanzierungen stieg dagegen. „Damit unterstützen wir die deutsche Industrie sowie die langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes“, sagte Wintels. Das Institut, das zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Bundesländern gehört und in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, versorgt im traditionellen Fördergeschäft Mittelständler, Häuslebauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten.
Ihre Arbeit nahm die damalige Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Inkrafttreten des KfW-Gesetzes am 18. November 1948 auf. Amerikaner und Briten übertrugen dem Institut nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufgabe, das zerstörte Deutschland mit Geldern aus dem Marshall-Plan wiederaufzubauen.
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