Der Valentinstag kurbelt den Verkauf von Schnittblumen kräftig an. Eine Liebeserklärung für die Umwelt sei das aber nicht, mahnte der Naturschutzverband LBV am Montag in Hilpoltstein. Denn die Produktion und der Export von Schnittblumen und Topfpflanzen belaste die Umwelt stark. Stattdessen sollten sich Verliebte heimische Sträucher aus regionaler Produktion wie Holunder, Schlehe oder Kornelkirsche schenken, die auf dem Balkon oder im Garten Schmetterlinge oder andere Insekten anlockten.
Der Handelsverband Bayern schätzt, dass die Menschen am Valentinstag am Mittwoch in diesem Jahr im Freistaat Geschenke für insgesamt etwa 170 Millionen Euro kaufen. Die Hälfte davon werde erfahrungsgemäß für Blumen ausgegeben, sagte Sprecher Bernd Ohlmann. Er geht jedoch davon aus, dass auch die Floristinnen und Floristen die Kaufzurückhaltung im Zuge der steigenden Energiepreise zu spüren bekommen werden. „Man verzichtet nicht auf den Blumenstrauß.“ Allerdings kaufe man diesen eher zum Beispiel in Supermärkten oder Discoutern, wo Blumen günstiger seien.
Der Valentinstag ist für Blumengeschäfte nach Angaben des bayerischen Floristenverbands neben dem Muttertag und dem Weihnachtsgeschäft einer der stärksten Umsatzbringer im Jahr. Allerdings seien Schnittblumen im Februar teurer, weil das Angebot aufgrund der Jahreszeit geringer sei, sagte Sprecher Thomas Ratschker. Gefragt seien vor allem rote Rosen. „Der Großteil kommt aus Holland.“ Aus Afrika oder Südamerika komme nur ein geringer Anteil.
Bei Schnittblumen aus Übersee kommen meist massiv Pestizide zum Einsatz, kritisierte der LBV. Beim Export entstehe außerdem viel klimaschädliches Kohlendioxid. Schnittblumen aus Europa hätten ebenfalls eine schlechte Öko-Bilanz, weil die Gewächshäuser viel Energie verbrauchten. Auch Topfblumen seien keinesfalls nachhaltiger. „Primeln oder Hyazinthen im Töpfchen enthalten meist immer noch torfhaltige Erde“, sagte LBV-Expertin Marie Radicke. Dafür würden Moore zerstört.
Wer nachhaltiger schenken möchte, aber in einer Wohnung ohne Garten und Balkon lebt, kann nach Empfehlung des LBV zum Beispiel faire Schokolade oder regionale Marmelade wählen - oder ein gemeinsames Erlebnis schenken wie ein Ausflug in die Natur oder gemeinsames Kochen mit regionalen Zutaten.
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