RB Leipzig hat seine sportliche Krise auch in der Fußball-Bundesliga beendet. Drei Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt gewann das Team von Trainer Marco Rose beim Aufsteiger Holstein Kiel mit 2:0 (1:0) und feierte damit den ersten Liga-Dreier nach zuvor vier sieglosen Spielen in Serie.
Vor 14.715 Zuschauern im Holstein-Stadion erzielten Benjamin Sesko (27. Minute) und André Silva per Foulelfmeter (69.) die Treffer für die Gäste. Die Kieler bleiben nach der vierten Niederlage in Serie Tabellenvorletzter.
Kiels Fans leisteten sich vor dem Spiel eine Geschmacklosigkeit. Die Holstein-Anhänger hatten bereits vor der Partie mit einem Fanmarsch gegen das Konstrukt von RB Leipzig protestiert. Im Stadion hing dann ein Banner vor der Fankurve, auf dem mit dem Schriftzug „Totengräber des deutschen Fußballs“ die Köpfe von Oliver Mintzlaff, Jürgen Klopp, Martin Kind und Dietmar Hopp zu sehen waren. Für wenige Minuten waren vor den Konterfeis Fadenkreuze zu sehen, ehe zunächst diese und dann das gesamte Transparent eingerollt wurden.
Rose schickte jene Mannschaft aufs Feld, die am Mittwoch im DFB-Pokal so eindrucksvoll gegen Eintracht Frankfurt gewonnen und dem Leipziger Coach damit wohl den Job gerettet hatte. Lediglich Stammtorwart Peter Gulacsi kehrte für Maarten Vandevoordt zwischen die Pfosten zurück.
Rose hatte sich nach dem Sieg gegen Frankfurt natürlich erleichtert gezeigt. „Trotzdem müssen wir aufmerksam sein. Das kann ja auch nur der Anfang gewesen sein“, sagte der RB-Trainer und forderte eine ähnliche Leistung gegen den Aufsteiger.
Und seine Mannschaft lieferte. Zwar tat sich der Champions-League-Teilnehmer gegen das tief stehenden Kellerkind schwer, zu Chancen zu kommen. Die Sachsen kontrollierten aber in den ersten 45 Minuten das Geschehen und lagen zur Pause verdient in Führung.
Sesko sorgte nach einer feinen Einzelleistung für das 1:0. Nachdem Holstein-Torwart Timon Weiner den ersten Schuss des Slowenen noch hatte parieren können, war Sesko im Nachschuss erfolgreich.
Die Kieler stemmten sich zwar mit all ihrer Kraft gegen die nächste Niederlage, erneut wurde aber deutlich, dass es dem ersten Erstligisten in der Geschichte von Schleswig-Holstein einfach an der Qualität fehlt. Erst eine Minute vor dem Halbzeitpfiff hatte Finn Porath die erste Chance für die Gastgeber.
Nach der Pause agierte Kiel endlich mutiger. Vor allem die Einwechselung von Steven Skrzybski tat dem Spiel der Gastgeber gut. Der Angreifer hatte gleich zweimal Chance zum Ausgleich. Zunächst scheiterte Skrzybski an Gulacsi (58.), dann traf er nur die Latte (66.).
Praktisch im Gegenzug machte Leipzig dann alles klar. Nach einem vermeintlichen Foul von Marvin Schulz an Loïs Openda zeigte Schiedsrichter Florian Badstübner auf den Elfmeterpunkt. Der erst kurz zuvor eingewechselte André Silva ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:0.
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