Millionen-Gewinn mit illegalem Arzneimittel-Handel | FLZ.de

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Veröffentlicht am 27.09.2023 11:50

Millionen-Gewinn mit illegalem Arzneimittel-Handel

Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild)
Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild)
Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild)

Sie sollen über Asien zahlreiche Medikamente in alle Welt verkauft haben: Die bayerische Zentralstelle für Cybercrime hat Anklage gegen zwei mutmaßliche Drahtzieher eines weltweiten Netzwerks zum illegalen Handel mit Arzneimitteln erhoben. Wie die Spezialstaatsanwaltschaft am Mittwoch in Bamberg mitteilte, soll der 41 Jahre alte Hauptangeschuldigte von 2017 bis 2020 Medikamente weltweit versandt und damit einen Gewinn von neun Millionen Euro erzielt haben.

Neben dem 41-Jährigen aus München ist ein 38 Jahre alter, mutmaßlicher Mittäter angeklagt. Über die Zulassung der Anklage muss nun eine Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I entscheiden.

Die Anklageschrift umfasst nach Angaben der Zentralstelle mehr als 400 Seiten - den beiden Angeschuldigten wird unter anderem gemeinschaftliches Handeltreiben mit Arzneimitteln zur Last gelegt, im Fall des Hauptangeschuldigten geht es um knapp 477.000 Fälle. Dazu kommen fast 475.000 Fälle des versuchten gewerbsmäßigen Schmuggels.

Der 41-Jährige soll ein internationales Firmenkonstrukt aufgebaut haben, um über das Drehkreuz Singapur weltweit illegal mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu handeln, wie die Zentralstelle weiter mitteilte. Bei den Medikamenten soll es sich überwiegend um Potenz- und Abnehmpillen, Antibiotika und Medikamente gegen Krebs gehandelt haben. Bei den Taten soll der Mann mit weiteren, international agierenden Gruppen zusammengearbeitet haben. Die Mittäter seien teils noch unbekannt.

Das Zollfahndungsamt München habe die Aufbereitung der Tatvorwürfe durch seine aufwendige Ermittlungsarbeit ermöglicht, zudem habe man mit internationalen Behörden zusammengearbeitet. Dabei sei es gelungen, Vermögenswerte von 1,2 Millionen Euro einzufrieren.

© dpa-infocom, dpa:230927-99-351135/3


Von dpa
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