Mithäftling soll im Prozess gegen Christian B. aussagen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 06.09.2024 11:19, aktualisiert am 06.09.2024 12:10

Mithäftling soll im Prozess gegen Christian B. aussagen

Hat Christian B. im Gefängnis über Vergewaltigungen gesprochen? (Archivfoto) (Foto: Michael Matthey/dpa Pool/dpa)
Hat Christian B. im Gefängnis über Vergewaltigungen gesprochen? (Archivfoto) (Foto: Michael Matthey/dpa Pool/dpa)
Hat Christian B. im Gefängnis über Vergewaltigungen gesprochen? (Archivfoto) (Foto: Michael Matthey/dpa Pool/dpa)

Im Vergewaltigungsprozess gegen den auch im Fall Maddie Verdächtigen soll ein früherer Mithäftling von Christian B. als Zeuge gehört werden. Einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft werde die Strafkammer wohl nachkommen, kündigte die Vorsitzende Richterin im Landgericht Braunschweig an. Die Strafverfolger hatten die Vernehmung des Mannes am Vortag beantragt, weil der Anklagte im Gefängnis mit ihm über mehrere Vergewaltigungen in Portugal gesprochen haben soll.

Nach der bisherigen Planung des Gerichts könnte der Mann Ende September von der Strafkammer vernommen und damit einer der letzten Zeugen in dem Verfahren werden, das in die Zielgerade einbiegt. Das bisher bekannte Programm für die Verhandlung gegen den 47-jährigen Deutschen nähert sich dem Ende, die Beweisaufnahme könnte in den kommenden Wochen geschlossen werden. Mit Blick auf den möglichen Zeugen dürfte die Frage nach dessen Glaubwürdigkeit im Zentrum stehen. Auch die Beweiskraft von Erzählungen hinter Gittern dürfte vor allem von der Verteidigung hinterfragt werden. 

Dem mehrmals vorbestraften Sexualstraftäter werden drei Vergewaltigungen sowie zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern vorgeworfen, die er zwischen 2000 und 2017 in Portugal begangen haben soll. Große Aufmerksamkeit erweckt der Prozess aber eher, weil der Angeklagte zudem im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine „Maddie“ McCann unter Mordverdacht steht. Der Fall Maddie ist aber nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens. Es gilt die Unschuldsvermutung. Mit den Plädoyers wird derzeit zwischen Ende September und Anfang Oktober gerechnet. 

Als einer der abschließenden Punkte für das Verfahren begann am Freitag ein psychiatrischer Gutachter mit seinem Bericht. Der Zeuge ging dabei zunächst allgemein auf Begriffe wie Pädophilie, Sadismus und Masochismus ein. Er stellte dabei bisher keine Verbindung zum Angeklagten her. Dieser sitzt derzeit noch im Gefängnis wegen der Vergewaltigung einer 72 Jahre alten US-Amerikanerin im Jahr 2005 in Portugal. Die Haftstrafe dafür dürfte er im Frühjahr 2025 abgesessen haben.

© dpa-infocom, dpa:240906-930-224842/2


Von dpa
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