Nächster Tunnelanstich bei zweiter S-Bahn-Stammstrecke | FLZ.de

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Veröffentlicht am 15.01.2025 14:01

Nächster Tunnelanstich bei zweiter S-Bahn-Stammstrecke

Die eigentliche Baustelle ist tief unter dem Boden: die neue S-Bahn-Haltestelle Marienhof in München (Archivbild). (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Die eigentliche Baustelle ist tief unter dem Boden: die neue S-Bahn-Haltestelle Marienhof in München (Archivbild). (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Die eigentliche Baustelle ist tief unter dem Boden: die neue S-Bahn-Haltestelle Marienhof in München (Archivbild). (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Bei den Bauarbeiten an der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München geht es einen großen Schritt voran: Mit einem symbolischen Tunnelanstich haben die Arbeiten an einem Verbindungsstollen unter dem Marienhof begonnen. In 27 Metern Tiefe wird der Tunnel die künftige Station mit den bestehenden U-Bahnlinien am Marienplatz verbinden. 

„Der Tunnelanstich am Marienhof ist ein weiterer Meilenstein bei einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Deutschlands“, sagte der Gesamtprojektleiter von der Deutschen Bahn, Kai Kruschinski-Wüst. Die zweite Stammstrecke soll die bisherige, chronisch störungsanfällige Stammstrecke entlasten, auf der bislang nahezu alle S-Bahnlinien - größtenteils unterirdisch - das Zentrum der Landeshauptstadt durchqueren. 

Die Bauarbeiten dauern aber deutlich länger als geplant und auch die Kosten sind explodiert. Zuletzt war von einer Verzögerung der Inbetriebnahme von 2028 bis ins Jahr 2037 die Rede. Die Kosten sollten von den ursprünglich kalkulierten 3,85 Milliarden Euro auf mindestens 7 Milliarden Euro steigen - zuzüglich sämtlicher Preissteigerungen nach dem Jahr 2021.

So viel Erde wie Bier am Oktoberfest

Im vergangenen April hatten nach sieben Jahren Vorbereitungszeit mit den Arbeiten an einer Rettungsröhre die ersten Tunnelarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke begonnen. Nun geht es mit dem Verbindungsstollen unter dem Marienhof weiter. Dazu graben sich 120 Spezialistinnen und Spezialisten rund um die Uhr parallel zur Rückseite des Münchner Rathauses durch den Untergrund. 

Bei einem Tunnelquerschnitt von knapp 90 Quadratmetern müssen sie etwa 6.500 Kubikmeter Erdreich ausheben. Damit könnte man laut Bahn 6,5 Millionen Maßkrüge füllen – was beinahe dem gesamten Bierkonsum des vergangenen Oktoberfestes entspreche. 

Um die Sicherheit zu gewährleisten, überwachen rund 100 Messpunkte den Baugrund. Zusätzlich wird das Grundwasser durch 20 Brunnen vorübergehend abgesenkt und so der Wasserdruck reduziert. Mit dem Marienhof und der neuen S-Bahn-Haltestelle am Hauptbahnhof entstehen im Rahmen des Großprojektes in jeweils 40 Metern Tiefe die tiefsten Stationen Deutschlands.

© dpa-infocom, dpa:250115-930-345163/1


Von dpa
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