Nestlé ist etwas stärker gewachsen als erwartet. Allerdings wirken sich steigende Kosten auch beim weltgrößten Nahrungsmittelkonzern auf die Profitabilität aus.
Im vergangenen Jahr legte Nestlé beim Umsatz aus eigener Kraft im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zu, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf der Konzern die eigenen Ziele und die Erwartungen von Experten.
Insgesamt setzte Nestlé knapp 87,1 Milliarden Franken (83 Mrd Euro) nach 84,3 Milliarden Franken ein Jahr zuvor um. Gute Geschäfte machte der Hersteller mit dem Einzelhandel. Zudem profitierte Nestlé davon, dass auch über die Gastronomie wieder mehr verkauft wurde.
Unter dem Strich stand für das abgelaufene Jahr ein Gewinn von rund 16,9 Milliarden Franken, vor einem Jahr waren es noch rund 12,2 Milliarden gewesen. Zur Gewinnsteigerung beigetragen hat auch die Reduzierung der Beteiligung an L'Oréal. Im Dezember 2021 hatte Nestlé Aktien des französischen Kosmetikkonzerns im Wert von rund 9,3 Milliarden Franken verkauft.
Am deutlichsten wuchs der Konzern mit Kaffeeprodukten, auch Preiserhöhungen trugen zum Plus bei. Zudem scheint sich die Neuausrichtung auf die Premiummarken beim Wasser für den Konzern auszuzahlen: Das Wassergeschäft, das in der Vergangenheit eher schwächelte, wuchs um 6,8 Prozent. Nestlé baut sein weltweites Wassergeschäft seit längerem um und konzentriert sich nun vermehrt auf internationale Premiummarken und Mineralwasser.
Für 2022 stellt das Management um Konzernchef Mark Schneider ein organisches Umsatzplus von rund 5 Prozent in Aussicht. Das neue Jahr habe aber gut begonnen, die Prognose bezeichnete Schneider in einer Telefonkonferenz mit Journalisten als vorsichtig. Es seien mit Blick auf die Kosteninflation „turbulente Zeiten“. Die anziehenden Kosten will Nestlé wie im Vorjahr über Preiserhöhungen abfedern, „und zwar über alle Länder und Kategorien hinweg“, kündigte der Firmenlenker an.
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