Raus aus den Räumen, rauf auf die Terrasse, den Balkon oder in den Garten. In der warmen Jahreszeit werden sie für manche beinahe zum zweiten Wohnzimmer – und zunehmend auch so ausgestattet.
„Outdoor-Möbel werden immer mehr wie Wohnzimmer-Möbel“, sagt Katharina Schwarze, Senior Editor beim Fachmagazin Architectural Digest Germany. „Das ist ein Bereich, in dem in den letzten paar Jahren extrem viel passiert ist und sich viele neue Materialien etabliert haben, sodass Outdoor-Möbel immer komfortabler werden und analog zum Wohnzimmer draußen funktionieren.“
Doch wie sehen sie eigentlich aus, die Outdoor-Stücke, die auf dem Balkon oder im Garten für Gemütlichkeit sorgen? Und welche Designs liegen bei Gartenmöbeln derzeit im Trend? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Draußen ist das neue Drinnen. „Dementsprechend gibt es bequeme dicke Polstermöbel und viele Accessoires“, sagt Katharina Schwarze. Beistelltischchen für Balkonien etwa, Akku-Leuchten für lange Sommerabende auf der Terrasse und modulare Sofas für draußen.
Außerdem viel zu sehen: Teppiche, die auch mal einem Regenschauer standhalten. Wer jetzt aber an pieksige Stücke in Kunstrasenoptik denkt, liegt falsch. „Es gibt Teppiche aus superklugen Materialien, die trotzdem weich und flauschig sind und deshalb gleichzeitig draußen funktionieren“, sagt Schwarze. Und das in den verschiedensten Designs: klassisch gestreifte Stücke, Teppiche mit bunten Mustern oder Stücke in Naturtönen und in Juteoptik.
Laut Fachjournalistin Katharina Schwarze machen sie sich etwas gut unter dem Esstisch auf der Terrasse oder neben der Sitzecke auf dem Balkon. Theoretisch aber auf allen Böden, für die man sich mehr Flausch unter den Füßen wünscht. „Man kann den Outdoor-Teppich auch neben einen Pool legen, weil er, wie gesagt, nass werden kann“, so Schwarze. Der Vorteil ihr zufolge: ein wohnlicher Effekt fürs Zuhause im Freien. „Also im Prinzip noch mehr Komfort.“
Und um den geht es letztendlich auch bei einem anderen Trend, der nicht erst seit dieser Saison zu sehen ist: Outdoor-Cooking mit passenden Gerätschaften und Zubehör. Oder anders gesagt: Die Küche für die Terrasse, mit der man unter freiem Himmel kochen oder bequem grillen kann.
Das kommt drauf an. Laut der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) sind frei stehende Kochinseln ebenso denkbar wie Wandzeilen oder Kombination aus beidem. Getränke und Lebensmittel kann man im Kühlschrank lagern, der speziell für den Outdoorbereich konzipiert wurde. Als Stauraum etwa für Grillutensilien gibt es verschiedene Hoch- und Unterschrankelemente, Schubladen, Regale für den Außenbereich oder bewegliche Küchenmodule auf Rollen.
Zum Einsatz kommen bei Outdoor-Küchen laut der AMK rost- und witterungsbeständige Materialien und korrosionsbeständige Spezialbeschläge. Der Rahmen besteht etwa aus Edelstahl, bei den Arbeitsplatten kann man zum Beispiel zwischen Keramik, Naturstein oder Edelstahl wählen. Letzteres kommt neben Aluminium etwa für alle infrage, die es minimalistisch mögen. Dazu passen Fronten mit einer dunklen Kunststoff- oder Keramikoberfläche. Denkbar ist aber auch eine naturnahe Optik mit Holzfronten oder einer Verkleidung mit Holzlamellen.
Bei den Grillgeräten sind der AMK zufolge derzeit sowohl Gasgrills als auch Holzkohlegrills beliebt. Als zusätzliche Kochgeräte kommen zum Beispiel Gas- oder Induktionskochfelder, Induktions-Wok-Platten oder Plancha-Grillplatten infrage. Was man letztendlich für die Küche draußen wählt, dürfte auch vom Geldbeutel abhängen - und vom Platz, den man überhaupt auf der Terrasse zur Verfügung hat.
Wichtig aber in jedem Fall: Beim Aufbau der Küche auf einen festen, ebenen Untergrund achten. Am besten lässt man sich außerdem im Vorfeld beraten, welche Strom- und Wasseranschlüsse für die Outdoor-Küche notwendig sind. Die AMK empfiehlt zudem für Kühlschränke eine automatische Abschaltfunktion, die greift, sobald die Außentemperatur auf unter 2 Grad Celsius sinkt.
„Generell gab es die letzten Jahre im Möbelbereich viele Naturtöne, viel Creme und Beige“, sagt Katharina Schwarze. „Das lockert sich jetzt gerade wieder ein bisschen auf, und es kommen wieder stärkere Farben dazu.“
Ihr zufolge derzeit bei Outdoor-Möbeln farblich besonders angesagt: Blau- und Beerentöne. Außerdem: silbrige Oberflächen aus Metall. „Was dann auch fast wieder ein Gegenthema ist zu den raueren Oberflächen und zu den Naturtönen, die auch immer noch zu sehen sind“, sagt Schwarze. „Aber es gibt jetzt eben auch wieder kühlere, klarere Stücke aus Edelstahl, aus Chrom, aus Aluminium mit gebogenen Rohren und Streben.“
Mittlerweile weniger zu sehen seien hingegen die klassischen Holzmöbel für Terrasse und Garten. Und die Zeit, in der selbst gebastelte Balkonmöbel aus Paletten angesagt waren, ist Schwarze zufolge ebenfalls vorbei.
Auf eines sollte Sie aber in jedem Fall achten, so die Fachjournalistin: „dass die Proportionen stimmen“. Voluminöse Polstermöbel kommen etwa nur dann gut zur Geltung, wenn man auch den entsprechenden Platz für sie auf dem Balkon oder der Terrasse hat. Und im romantischen Bauerngarten voller Stauden und Blüten wirken die modernen minimalistischen Outdoormöbel mit klaren Formen womöglich doch etwas fehl am Platz.
Hier kann es sinnvoll sein, zu verspielteren Stücken zu greifen. „Es gibt auch wieder klassische Vintage-Neuauflagen von Outdoor-Möbeln aus den 50er und 60er Jahren, die man aus Edelhotels kennt, und die etwas ornamentaler sind“, sagt Schwarze. „Sie sind derzeit auch angesagt.“
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