Jede Wirklichkeit braucht Fiktion. Das hat Pedro Almodóvar von seiner Mutter gelernt, die einst als Briefevorleserin in ihrem Dorf die Korrespondenz fantasievoll ausschmückte. In seiner berührenden Erzählung „Der letzte Traum“ schildert Almodóvar seinen endgültigen Abschied von der Mutter. Es ist eine von zwölf Erzählungen eines Bandes, in dem sich der weltbekannte Filmemacher auch als talentierter Schriftsteller erweist.
Die Geschichten stammen aus ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten des inzwischen 74-jährigen Verfassers und wurden eher zufällig von seiner Assistentin archiviert. Die Erzählungen stehen dabei für verschiedene literarische Genres. Einige, wie die Geschichte über den Tod seiner Mutter, sind stark autobiografisch geprägt, andere wie „Die Spiegelzeremonie“ oder „Johanna, das Wahnröschen“ nehmen Elemente des Schauerromans oder Märchens auf.
Die für seine Filme typischen Themen wie sexuelle Aufmüpfigkeit oder satirische Kritik am Katholizismus durchziehen auch die Erzählungen, besonders kunstvoll zusammengeführt etwa in der einleitenden Geschichte „Der Besuch“. Alles in allem ist das Buch ein echter Almodóvar.
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