Nach mehreren schweren Unfällen in jüngster Zeit warnt die Polizei davor, auf Zugwaggons zu klettern. „Eine Bahnanlage ist kein Spielplatz“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in München.
In den vergangenen zwei Wochen hatte es drei tragische Unfälle gegeben, bei denen zwei Jugendliche schwer verletzt wurden und ein 19-Jähriger starb. Die beiden Jugendlichen befinden sich nach Polizeiangaben noch immer im kritischen Zustand im Krankenhaus.
„Die Oberleitungen der Bahn führen eine Spannung von bis zu 15.000 Volt. Diese Hochspannung ist extrem gefährlich und kann bereits bei Annäherung zu einem tödlichen Stromschlag führen“, teilte die Polizei mit.
Selbst wenn die Leitungen nicht berührt werden, könne es über mehrere Meter zu einem Stromschlag kommen. Die Polizei appelliert darum - gerade zu Beginn der Sommerferien, in denen Jugendliche viel Zeit haben - an die jungen Leute und deren Eltern, sich die Gefahren bewusst zu machen: „Man spielt da wirklich mit seinem Leben.“
Jugendliche kletterten nicht unbedingt auf die Waggons, um das lebensgefährliche S-Bahn-Surfen zu praktizieren, sondern, um dort „ein Bierchen zu trinken oder den Sternenhimmel anzuschauen“, sagte ein Polizeisprecher. Es habe auch schon Fälle gegeben, in denen Passagiere versuchten, den Weg zum nächsten Gleis über einen Waggon abzukürzen. Davor warnte eine Sprecherin der Bundespolizei: „Im Zweifel kommt man nirgendwo mehr an.“
Nach Angaben der Bundespolizei kam es in Bayern zwischen 2019 und 2024 zu 20 registrierten Stromunfällen auf Bahnanlagen, bei denen 21 Menschen verletzt und vier getötet wurden.
© dpa-infocom, dpa:240724-930-183000/1