Praktikum: Viel Homeoffice, wenig soziale Kontakte | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 01.03.2022 07:31

Praktikum: Viel Homeoffice, wenig soziale Kontakte

Zu Hause vor dem Laptop arbeiten: Auch im Jahr 2021 sah ein Praktikum für viele Nachwuchskräfte so aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Zu Hause vor dem Laptop arbeiten: Auch im Jahr 2021 sah ein Praktikum für viele Nachwuchskräfte so aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Zu Hause vor dem Laptop arbeiten: Auch im Jahr 2021 sah ein Praktikum für viele Nachwuchskräfte so aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Wer während der Corona-Pandemie ein Praktikum absolviert hat, hat das häufig im Homeoffice getan. Das geht aus dem „Future Talents Report 2022“ hervor, einer jährlichen Befragung der Unternehmensberatung Clevis.

Knapp drei Viertel (74 Prozent) der gut 3000 befragten Praktikantinnen und Praktikanten gaben demnach an, im vergangenen Jahr von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Anfang 2020 lag der Anteil noch bei 26 Prozent, vor einem Jahr bei 63 Prozent.

Homeoffice mit Vorteilen - und Schwierigkeiten

Diese Flexibilität wünschen sich die Praktikantinnen und Praktikanten auch für ihr künftiges Arbeitsleben. Sie sprechen sich für hybride Arbeitsformen aus und möchten größtenteils maximal 55 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen.

Größter Vorteil am Homeoffice ist aus Sicht der Befragten unterdessen die Zeitersparnis, weil der Arbeitsweg wegfällt. 46 Prozent drückten hierfür ihre Zustimmung aus. Für knapp ein Drittel (29 Prozent) spielt auch die flexiblere Arbeits- und Freizeitgestaltung eine Rolle.

IT-Ausstattung verbesserungswürdig

Allerdings sehen die Befragten beim Thema Homeoffice auch Probleme. So bemängelte etwa ein Drittel (27 Prozent) die reduzierten sozialen Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen. 14 Prozent hat Schwierigkeiten mit dem Ablenkungsumfeld im privaten Umfeld. Auch Probleme, Beruf und Privates gedanklich und räumlich voneinander zu trennen, wurden von einem kleinen Teil der Befragen (12 Prozent) genannt.

Ein schlechtes Zeugnis stellten viele Praktikantinnen und Praktikanten ihren Arbeitgebern in Sachen Digitalisierung aus. Mehr als jeder und jede Zweite (59 Prozent) etwa findet, dass die IT-Ausstattung nicht auf dem neuesten Stand war. Die Hälfte (51 Prozent) hatte zudem den Eindruck, dass ihre Führungskräfte keine hohe Bereitschaft zeigten, die Digitalisierung voranzutreiben.

Gehaltsniveau hält sich - Überstunden aber auch

Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt der Praktikantinnen und Praktikanten bewegt sich der Umfrage zufolge etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Im Schnitt verdienten die Nachwuchskräfte 1071 Euro pro Monat. Im „Future Talents Report 2021“ lag das Durchschnittsgehalt bei rund 1067 Euro pro Monat.

Weniger positiv scheint die Entwicklung bei der Frage, ob Praktika überhaupt vergütet werden. Während im Vorjahr noch 92 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten bezahlt wurden, gaben nun noch 79 Prozent an, dass ihr Praktikum vergütet wird. 66 Prozent absolvierten ein Pflichtpraktikum, 34 Prozent ein freiwilliges Praktikum. Die Praktika dauerten im Schnitt fünf Monate.

Auch die Überstunden haben im Vergleich zur vorausgegangenen Befragung zugenommen. So gab fast jeder und jede Zweite (47 Prozent) an, regelmäßig Überstunden zu machen. Im Vorjahr lag der Wert bei 43 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220228-99-323755/2

north