Gegensätze ziehen sich an - auch auf dem Teller oder im Glas. Wie gut sich süß und salzig verstehen, weiß jeder, der schon einmal Gefallen an einer Schokolade mit Meersalz gefunden hat. Oder an der Mischung aus süßem und salzigem Popcorn im Kino.
Doch auch Süße und Schärfe können kombiniert werden. In den sozialen Medien gibt es sogar ein Adjektiv, das dieses Paar beschreibt: „swicy“ (aus engl. „sweet“ für süß und „spicy“ für scharf). Bei „swicy“ Speisen ist dabei auf der Zunge viel los: Die Süße schafft einen Kontrast zu würzigen bis feurigen Aromen, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erklärt.
Übrigens: Dieses Prinzip hat etwa in vielen Küchen Asiens eine lange Tradition. Zum Beispiel in Korea: Die dort beliebte Chilipaste mit dem Namen Gochujang bringt eine leichte Süße in Eintöpfe und Co. Und in der chinesischen Küche ist das Fünf-Gewürze-Pulver ein Klassiker. Darin wird scharfer Szechuan-Pfeffer mit süßen Noten aus Gewürznelken, Zimt, Sternanis und Fenchelsamen kombiniert.
Wer ausprobieren will, wie „swicy“ schmeckt, braucht etwas Kreativität - und auch etwas Mut zu ungewöhnlichen Ideen. Das BZfE schlägt zum Beispiel vor, mexikanische Würzsoßen zu süßem Popcorn, Eiscreme oder Früchten wie Beeren zu servieren.
Oder man rührt sich selbst einen Chili-Honig an. Dafür wird Honig mit Chilischoten erwärmt und etwas Apfelessig eingerührt. Das Ergebnis macht sich gut auf Crêpes oder in Marinaden, kann aber auch Getränken eine süß-scharfe Note verpassen.
Apropos Getränk: Eine „swicy“ Limonade bekommt man, wenn man Ingwer, Zucker oder Honig, Chilischoten und frischen Zitronensaft zerdrückt und mindestens eine Stunde ziehen lässt. Diese Limo-Basis lässt sich dann mit Sprudelwasser und zerstoßenem Eis auffüllen.
Einen Tipp haben die Ernährungsexperten noch: sanft herantasten. Denn jeder Körper reagiert anders auf Schärfe. Wer eher empfindlich ist, muss mit Magenreizungen rechnen, wenn er oder sie es mit Chili und Co. übertreibt.
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