Der Nachlass des Lyrikers Eugen Roth geht an die Bayerische Staatsbibliothek in München. Enthalten sind sämtliche Manuskripte, Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften, Tagebücher und Korrespondenzen des Autors, der bis zu seinem Tod 1976 in München lebte. Roth sei einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Lyriker gewesen, teilte die Staatsbibliothek mit. Bekannt sind unter anderem sein Gedichtband „Ein Mensch“, Erzählungen wie „Der Weg übers Gebirg“ oder die Anekdotensammlung „Erinnerungen eines Vergesslichen“.
Eugen Roth wurde am 24. Januar 1895 geboren. Er studierte unter anderem Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte und wurde wie schon sein Vater Hermann Journalist. Viele Zitate aus seinen Gedichten wurden zu geflügelten Worten, etwa „Ein Mensch sieht ein – und das ist wichtig: Nichts ist ganz falsch, und nichts ganz richtig“. 1965 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.
Der Generaldirektor der Staatsbibliothek, Klaus Ceynowa, sprach von einem der bedeutendsten Neuzugänge. „Die Schenkung stellt eine herausragende Bereicherung unserer Sammlung von Nachlässen Münchener Autoren des 20. Jahrhunderts wie Georg Britting, Georg von der Vring, Heinz Piontek und Hermann Lenz dar“, sagte er. Als wichtig bezeichnete er auch die Briefe, die Roth mit prominenten Persönlichkeiten austauschte. Sie seien ein Zeugnis für Roths weit verzweigtes Netzwerk im Kulturleben Münchens und der Bundesrepublik.
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