Zündung an, es orgelt, aber nichts passiert! Oder es macht gleich nur noch „Klack“? Viele kennen das, gerade im Winter: Die Starterbatterie hat schlapp gemacht, der Motor springt nicht an. Wer sich nun Starthilfe geben lassen will, sollte wissen, wie es geht. ADAC, Tüv Süd und Tüv Thüringen haben Informationen und Tipps parat.
Wichtig: Vorher studieren alle Beteiligten besser genau die entsprechenden Hinweise in den Bedienungsanleitungen beider Autos und der Starthilfekabel - speziell in Bezug auf Hybrid- oder E-Autos - und halten sich „stets strikt“ daran, so der Tüv Süd.
Meist sei es bei Elektroautos erlaubt, Starthilfe zu empfangen. Starthilfe zu geben, schlössen Hersteller aber meist aus, heißt es beim ADAC.
Bei modernen Autos befindet sich die Starterbatterie zudem oft gar nicht mehr im Motorraum. Dann muss man die entsprechenden Verknüpfungspunkte wie etwa den Pluspol und einen Massepunkt erst einmal finden.
Bei anderen Modellen wiederum muss die Klemme direkt an den Pluspol der Batterie respektive an ein Metallteil im Motorraum. Also: Die Informationen gewissenhaft zu studieren und konzentriert zu agieren, ist wichtig.
Wer sich nicht sicher ist, holt besser professionelle Hilfe. Sonst können Schäden an der Elektronik die Folge sein, sowohl beim Helfer- als auch beim Pannenfahrzeug. In extremen Fällen können die Batterie oder das Steuergerät kaputtgehen oder sogar Helfende durch den Austritt von Batteriesäure verletzt werden.
Wegen der laufenden Motoren beim Abklemmen unbedingt auf bewegliche Teile achten, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen.
Wichtig nach der Starthilfe: Unbedingt direkt längere Zeit fahren - etwa 20 Minuten. Dabei unnötige Verbraucher ausschalten, denn die Batterie soll ja geladen werden. Das geht am besten auf der Landstraße oder noch besser auf der Autobahn bei höheren Drehzahlen.
Ratsam ist den Angaben zufolge auch, den Zustand der Batterie von einer Werkstatt prüfen zu lassen. Die Batterie ist ein Verschleißteil, das je nach Umständen etwa fünf bis acht Jahre hält.
Wer sich ein Starthilfeset kaufen möchte, sollte darauf achten, dass die Kabel gut biegsam sind, sonst werden sie bei Kälte schnell zu steif. Auch griffige, aber gut isolierte Pol-Zangen sind wichtig. Nur die Kontaktteile der Zangenspitze dürfen aus Metall sein, erklärt der ADAC.
Die Kabel sollten einen ausreichend großen Durchschnitt aufweisen. Aufgrund der hohen Strommenge, die innerhalb kurzer Zeit fließt, gilt laut Tüv Süd: „Je größer der Leitungsquerschnitt, umso besser.“ Das gilt speziell für hubraumstarke Dieselmotoren. Der ADAC nennt dabei als Minimum 25 mm². Ein Kabel-Set sollte der DIN-Norm 72553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen.
Die Kabel werden oft in mit einer Länge von 3 oder 3,5 Metern verkauft. Als Minimum nennen die Experten 2 Meter. Dabei bedenken: Längere Kabel sind in der Regel zwar teurer und beanspruchen auch mehr Platz. Sie sorgen aber für mehr Flexibilität beim Verbinden von Spender- und Empfängerauto.
© dpa-infocom, dpa:250121-930-351317/1