Studie: Staus kosten Pendler Milliarden | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.06.2024 06:47

Studie: Staus kosten Pendler Milliarden

Dichter Verkehr schiebt sich im Berufsverkehr am Morgen in den Tunnel Heckenstallerstraße in München. (Foto: Matthias Balk/dpa)
Dichter Verkehr schiebt sich im Berufsverkehr am Morgen in den Tunnel Heckenstallerstraße in München. (Foto: Matthias Balk/dpa)
Dichter Verkehr schiebt sich im Berufsverkehr am Morgen in den Tunnel Heckenstallerstraße in München. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland steht nach einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix 40 Stunden im Jahr im Stau. Berechne man allein für den Zeitverlust einen halben durchschnittlichen Stundenlohn, koste das 427 Euro pro Fahrer. „In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,2 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2022“, teilte Inrix am Dienstag mit. Hinzu kämen noch die höheren Spritkosten im Stop-and-Go-Verkehr in einer ähnlichen Größenordnung.

Berlin führt die Liste der staugeplagten Städte in Deutschland an, wie die Verkehrsdaten-Analysten ermittelten. Autofahrer verbrachten hier 2023 im Durchschnitt 55 Stunden im Stau, dicht gefolgt von Stuttgart (53 Stunden) und München (52 Stunden). In Köln standen Pendler 50 Stunden, in Düsseldorf 49 Stunden und in Bremen sowie im Ruhrgebiet jeweils 45 Stunden in Staus oder stockendem Verkehr. „Hamburg schneidet mit 43 Stunden noch vergleichsweise gut ab, aber auch hier mussten Pendler im Auto mehr als eine Arbeitswoche pro Jahr zusätzlich für den täglichen Arbeitsweg opfern.“ Zur Berechnung des Zeitverlusts verglicht Inrix die Dauer der Fahrten nachts auf freier Strecke mit den Zeiten im Berufsverkehr tagsüber. 

Verkehr verlagert sich in die Randgebiete

Eine interessante Entwicklung zeigte sich bei den Fahrten in die Innenstadt. Sie gingen in den Millionenstädten Berlin, Hamburg, München und Köln sowie in Frankfurt am Main stark zurück: „In Berlin sogar um 17 und in München um 16 Prozent“ gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig nahmen aber die Verzögerungen aufgrund von Staus oder stockendem Verkehr zu. „Dies deutet auf eine schleichende Abwanderung aus den Stadtzentren und eine stärkere Verlagerung des Verkehrs in die Randgebiete hin“, erklärten die Verkehrsdaten-Auswerter. Zugenommen habe der morgendliche Pendelverkehr. 

Der staureichste Straßenabschnitt lag im vergangenen Jahr an der A81 bei Ehningen in der Nähe von Stuttgart. Der Mittlere Ring in München und der Elbtunnel in Hamburg sind weitere Stauschwerpunkte. 

Weltweit habe der Verkehr 2023 erneut zugenommen. Um den wachsenden Verkehr in den Innenstädten besser in den Griff zu bekommen, sei für viele Paris ein Vorbild, wo der Radverkehr im Zentrum gezielt gefördert wird, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue. „Andere Modelle sind das „Deutschland-Ticket” sowie das City-Maut-Programm in London, deren Erfolg mit Interesse beobachtet wird“. In Deutschland würden Nahverkehrszüge, Straßenbahnen und Busse im Vergleich zu 2022 deutlich mehr genutzt. 

© dpa-infocom, dpa:240625-99-520181/4


Von dpa
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