Es ist so weit, es kommen wieder neue „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen in der ARD. Der erste neue Sonntagskrimi nach der 17-wöchigen Sommerpause ist ein Wiener Rapper-„Tatort“ mit dem Titel „Deine Mutter“ (15.9., 20.15 Uhr).
Vor der Sommerpause, die am 20. Mai (Pfingstmontag) nach der Ausstrahlung eines Schwarzwald-„Tatorts“ begann, waren dieses Jahr schon 17 „Tatort“-Krimis und 5 „Polizeiruf 110“-Krimis im Ersten ausgestrahlt worden, darunter auch der zweite Fall des 2021 gestarteten Halle-Teams Koitzsch und Lehmann (Peter Kurth und Peter Schneider).
Ein Überblick, was bis Ende Dezember noch an Erstausstrahlungen ansteht - nach derzeitigem Stand sind es 15 „Tatorte“ und 2 „Polizeirufe“. Die Reihenfolge bis Weihnachten ist noch nicht endgültig fix, weil Programmplanung nur mit etwa sechs Wochen Vorlauf erfolgt.
Mal kommen drei Austro-„Tatorte“ im Jahr, mal zwei - 2024 sind es zwei. Im zweiten Fall (15. September) wird ein aufstrebender Wiener Rapper tot aufgefunden - es gibt viele Verdächtige. Titel des Hip-Hop-„Tatorts“: „Deine Mutter“ (der Arbeitstitel war „Hurenkind“).
Im Fall „Ad acta“ (22. September) fragen sich Tobler und Berg (Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner), warum der Stiefvater und Chef eines ermordeten Anwalts so wenig bei der Aufklärung des Todesfalls unterstützen will.
„Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh‘n“ heißt der letzte (und 19.) Fall des Teams Janneke/Brix (Margarita Broich und Wolfram Koch) am 29. September. Matthias Brandt spielt einen Psychologen und der HR verspricht ein spektakuläres Ende.
Der 13. Fall von LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) führt zurück in die 40er Jahre. Es geht um einen gesuchten Kriegsverbrecher. Ganz klassisch im Hier und Heute ist „Murot und das 1000-jährige Reich“ (am 20. Oktober laut HR) natürlich nicht erzählt.
Der zehnte Fall seit 2015 ist der letzte für die Figur Paula Ringelhahn. Schauspielerin Dagmar Manzel verlässt das Team. „In „Trotzdem” löst der Suizid eines 25-jährigen Häftlings eine Serie tödlicher Ereignisse in Nürnberg aus“, umreißt der BR die Story.
„Dein gutes Recht“ ist der 80. Einsatz von Ulrike Folkerts als Lena Odenthal (in 35 Jahren - für Lisa Bitter als Johanna Stern ist es das zehnte Jahr). In dem Fall stellt sich die Frage, ob eine gekündigte Call-Center-Mitarbeiterin einen Mordanschlag verübt hat.
Laut SWR voraussichtlich im November haben es Lannert und Bootz (Richy Müller und Felix Klare) in „Lass sie gehen“ mit dem Todesfall einer Frau zu tun, die ihr Heimatdorf samt Familie und Verlobtem für ein Großstadtleben verließ. Selbst schuld?
Mordermittlungen führen die Kommissare Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) in ihrem 96. Fall - nach dem 100. soll ja bekanntlich Schluss sein - in ein Nato-Manöver mit unzähligen Soldaten, zivilen Komparsen und schwerem Gerät.
In „Borowski und das ewige Meer“ bekommen es Klaus Borowski und seine Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) mit einer mysteriösen Suizid-Serie von Frauen am Strand von Kiel zu tun. Es ist der (42. und) vorvorletzte Fall mit Axel Milberg. 2025 kommen noch zwei.
Das populärste Team bekommt es im zweiten Fall des Jahres, „Man stirbt nur zweimal“ (Arbeitstitel des 46. Münster-„Tatorts“ war einst „Der Fluch der Grabmaske“), mit der Leiche eines Anwalts zu tun, die vom antiken Speer einer Krieger-Skulptur durchbohrt ist. Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) sind sich einig: Das war nicht einfach ein tragischer Unfall.
Es ist der vorvorletzte Fall mit Mechthild Großmann als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm. Die Schauspielerin mit der markant tiefen Stimme kündigte kürzlich an, nach den zwei Filmen des Jahres 2025 auszusteigen.
Faber und Herzog (Jörg Hartmann und Stefanie Reinsperger) treffen in „Made in China“ in einem Asia-Shop auf eine verwirrte, blutverschmierte Frau mit Messer, die behauptet, jemanden umgebracht zu haben, sich angeblich aber auch an nichts erinnert.
Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) haben es mit einer Leiche vor einem Eros-Center zu tun. Ein junger Mann stürzte im siebten Stock aus dem Fenster. Im Krimi „Siebte Etage“ ermitteln die Kommissare in eben diesem Stockwerk, das einen Friseursalon, ein Nagelstudio und Zimmer von Frauen für gewisse Dienstleistungen beherbergt.
In „Schweigen“ verbringt Falke (Wotan Wilke Möhring) eine Auszeit in einem abgelegenen Kloster. Ausgerechnet in seiner letzten Nacht, die Falke mit seinem Zimmergenossen feiert, kommt es zu einem Brand. Pfarrer Otto stirbt. Wurde er umgebracht?
Der zweite Schweizer Krimi des Jahres mit Grandjean und Ott (Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler) kommt wohl im Dezember. „Fährmann“ spielt in der Vorweihnachtszeit. Es geht um einen Serientäter, der in der Bankenszene sein Unwesen treibt.
In „Stille Nacht“ haben Moormann und Selb (Jasna Fritzi Bauer und Luise Wolfram) Feiertagsdienst. Ein Kapitän liegt erschossen in seinem Zimmer. Sein Mann und er hatten einen philippinischen Matrosen über die Feiertage bei sich aufgenommen. Ein Raubmord?
Die „Tatort“-Teams aus Saarbrücken, Berlin und Dresden haben 2024 keine neuen Fälle mehr im ARD-Programm und kehren erst 2025 wieder auf den Bildschirm zurück.
Auch bei NDR-Ermittlerin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler), die 2019 wegen mangelnder Teamfähigkeit von Hannover nach Göttingen strafversetzt worden ist und nun wohl wieder in die niedersächsische Landeshauptstadt zurückkehren darf, dauert es.
Das Rostock-Duo vom NDR, Böwe und König (Lina Beckmann und Anneke Kim Sarnau), ist für dieses Jahr schon durch, ebenso die „Polizeiruf“-Teams vom MDR, darunter Claudia Michelsen als Doreen Brasch in Magdeburg.
Unter der Regie von Krimi-Altmeister Dominik Graf entstand der dritte Fall von Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Dennis Eden (Stephan Zinner). In „Jenseits des Rechts“ geht es um den Mord an einem Amateurporno-Darsteller und juristische Fallstricke.
Im Krimi „Wasserwege“ wird eine polnische Studentin tot in einem Kanu an einem Kanal gefunden. Die Kommissare Vincent Ross (André Kaczmarczyk) und Karl Rogov (Frank Leo Schröder) ermitteln entlang der alten Wasserstraße, über die das Opfer recherchierte.
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